1. Französische Küsse! Teil I


    Datum: 03.03.2021, Kategorien: CMNF Autor: RebeccaMontez

    ... erst dann zu Abend speisen würden. Ich ging wieder in unser Zimmer und telefonierte mit dem Reiterhof, bei dem Sultan stand.
    
    ich nahm mir vor, gleich morgen mit Luis zu sprechen, ob ich das Pferd nach Beziers holen dürfe,
    
    Danach schaute ich MTV, bis das Glöckchen zum Dinner rief. Ich ging hinunter und nach der allgemeinen Begrüßung begann das Essen. Ich saß gegenüber Pierre, der mit seiner neuen Freundin gekommen war. Sie hieß Marie-Bert und war sicher nicht älter als sechzehn oder siebzehn, möglicherweise aber auch jünger. Das Abendessen entwickelte sich zu einer bösen Sache. Zuerst winkte eine der Damen einen Diener herbei und gab ihm den Auftrag, zu schauen, ob die Platte von Chuck Berry „Sweet little Sixteen“ im Haus sei. Damit war die Fuchsjagd eröffnet und fast jede der Damen, machte auf Kosten des ungleichen Paares wenig geschmackvolle Späße. Sätze wie: „Marie, durftest du heute deinen Großvater besuchen?“ und in dieselbe Kerbe, „Pierre, du hast uns nie erzählt, dass deine uneheliche Tochter auch schon eine erwachsene Tochter hat“, waren noch die harmlosesten. Pierre saß unbeholfen da und rückte ständig seine Brille zurecht, während Marie-Bert den Tränen nahe war, nichts aß, dafür sich aber um so mehr an Pierres Arm klammerte. Ich trank mehr als vernünftig war und als Tischwein gab es den 1945er Lafite Rothschild.
    
    schmeckte er tatsächlich besser wie der 83er, ich war ziemlich sicher, viel besser, oder hatte ich mittlerweile einfach zu viel getankt? Was war ...
    ... eigentlich so eine Flasche im Verkauf Wert? Einige tausend Mark sicherlich, oder? Wie reich mußte man sein, um bei einem simplen Abendessen,einfach so, acht bis zehn Flaschen, zu konsumieren? Mein Gott, wo war ich hier gelandet? Ein Rülpserchen entfuhr mir, erschrocken schaute ich mich um, aber niemand schien es bemerkt zu haben. Verdammt Rebecca, reiß Dich jetzt aber zusammen, oder willst du, daß Luis merkt was für eine Kuh du eigentlich bist?
    
    Die Stänkereien gegen Pierre und sein Mädchen gingen weiter.
    
    Mee hatte einmal eine ähnliche Situation bei der Schulung durchgesprochen. „Misch dich nicht ein. Wenn Familienmitglieder eines Kunden Streit bekommen und du dabei bist, mische dich bloß nicht ein. Es gibt dann sofort nur noch einen Sündenbock für alle, und das bist Du“, hörte ich sie sagen,
    
    Die Witzeleien und Beleidigungen gingen weiter und ich verstand nicht, dass Pierre Marie-Bert nicht nahm und den Tisch verließ.
    
    mir fiel ein Ausspruch von Martin Luther King ein: „Tue das, was du für richtig hältst, kümmere dich nicht darum, was die Leute sagen, sonst wirst du es eines Tages bereuen“. Wer hatte nun recht, Mee oder Martin Luther? Ich dachte, ein Gelehrtenstreit zwischen den beiden wäre bestimmt unterhaltsam. Vermutlich hätten sich Mee und er, nach allem was ich so über ihn gelesen hatte, sowieso gut verstanden,
    
    Ich hatte eben mein fast volles Glas, zum wiederholten Mal, mit einem Zug geleert, als eine der Damen sagte: „Wir kommen wegen Pierre noch alle ins ...