1. Der Vertrag


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Rahab

    ... Das hat zu Anfang ein paar kleine Diskussionen erforderlich gemacht. Bea hat diesen Prozess nicht miterlebt. Sie kann unser Verhältnis zueinander daher nicht begreifen. Aus unserer Sicht war ihre Reaktion überzogen. Das zeigt aber auch, dass wir die Realität draußen aus den Augen zu verlieren drohen. Das sollte nicht sein.
    
    Wir sollten außerdem so gefestigt sein, dass wir uns nicht so leicht aus der Fassung bringen lassen oder unsere Konfliktfähigkeit verlieren. In dem Vertrag steht nicht, dass Bea nicht ihre Meinung sagen darf. Die ganze Geschichte hier ist für Bea nicht einfach. Deshalb bin ich der Meinung, dass auch wir es uns nicht so einfach machen dürfen und bei erster Gelegenheit den Vertrag, den wir ja alle unterschrieben haben, brechen.
    
    Ich erwarte euren Kommentar."
    
    Damit verstummte er wieder. Die Augen hatte er während seines Vortrages nicht einmal geöffnet. Es dauerte eine ganze Weile, bis Ulrich sich meldete.
    
    "Das sehe ich ein, Paps. Tut mir leid, meine Reaktion war übertrieben. Sie soll bleiben."
    
    "Ja. Meine auch." Hatte Josephine etwa Tränen in den Augen? Ich schaute genauer hin.
    
    "Bea?"
    
    "Ich?" ich zuckte zusammen. Auf einmal hatte ich den Eindruck, dass ich jetzt nichts Falsches sagen sollte. "Ich möchte auch hier bleiben."
    
    "Gut. Dann ist das geklärt. Bea, ich möchte, dass du dir anhörst, was Josephine zu diesem Thema zu sagen hat. Du wirst es dir anhören und dir bitte jeglichen Kommentar dazu verkneifen. Jo, wenn du deinen Ärger ...
    ... überwunden hast, sprichst du mit deiner Mutter. - Bist du mit morgen einverstanden?"
    
    "Ja. - Das heißt, ich wäre auch jetzt bereit."
    
    "Ok. Von mir wäre das dann alles. Die Sauna ist bereit."
    
    Er wollte aufstehen und auch Ulrich erhob sich.
    
    "Ich möchte, dass ihr dabei seid. Es betrifft uns alle." sagte Josephine.
    
    Beide Männer ließen sich wieder in die Sitze fallen. Ich verstand das nicht. Rolf war eindeutig der Boss hier - trotzdem konnte Josephine mit beiden umspringen, wie sie wollte.
    
    "Bea, es tut mir leid, eben so reagiert zu haben. Ich bin auch froh, dass du wieder hier bist, aber es ist für uns schwierig, mit dir zusammen zu sein. Unsere Einstellungen zu deinen früheren Verhaltensregeln haben sich grundlegend geändert. Ich hoffe, dass du dich hier schnell anpassen kannst, denn das ist die einzige Möglichkeit, mit uns zusammenzuleben.
    
    Dazu gehört auch unsere Einstellung zu Sex. Wir haben untereinander etwas abweichende Meinungen dazu, doch die Grundtendenz ist klar:
    
    Sex zwischen Menschen, die miteinander harmonieren, ist etwas Wunderbares und sollte - wann immer Menschen dazu bereit sind - gemacht werden. Dabei gibt es keine Tabus, wenn alle Beteiligten einverstanden sind. Und - vor allen Dingen - keiner hat dem anderen etwas vorzuschreiben."
    
    "Hört - hört." Das war Ulrich.
    
    "- vorzuschreiben, wenn derjenige über 16 Jahre ist. Ulli - das hatten wir schon besprochen."
    
    "Ich weiß - war nur ein Scherz. Noch 3 Monate!"
    
    "Ich habe auch keine Probleme bei dem ...
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