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Der Vertrag
Datum: 12.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Rahab
... übernachten?" fragte er. "Du hast es aber eilig. Natürlich kann sie. Das hat sie doch immer." antwortete mein Mann. "Na ja - die Situation hat sich etwas geändert." grinste der Junge. "Schließlich ist das Gästezimmer belegt." "Ich mache es frei." rief ich sofort. "Ich kann auch auf der Couch schlafen." "Untersteh dich!" war sein Kommentar. Bevor er verschwand, bremste Rolf ihn. "Sprichst du noch einmal mit deiner Schwester?" "Nicht nötig. Die sitzt bei mir und telefoniert mit Britti. - Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung." Weg war er. Doch dann tauchte sein Gesicht grinsend wieder auf. "Ich weiß nur noch nicht genau, ob Britti nur mich liebt oder auch sie." Damit verschwand er endgültig. Wieder saßen wir alleine. "Ob das alles so richtig ist?" fragte ich so vor mich hin. "Bea - denk mal richtig nach. Solltest du dann noch Zweifel haben - schlucke sie runter!" Ich dachte richtig nach. Rolf hatte mit seiner Art einen unglaublichen Einfluss auf die Kinder. Offensichtlich geschah hier nichts heimlich oder versteckt. Über wirklich alles konnte offen gesprochen werden. Verbote waren die absolute Ausnahme und wenn, dann hielten sich alle sich strikt daran. Er hatte ein Verbot für Ulrich aufgehoben und das dann natürlich mit allen Konsequenzen. Wie hätte ich denn meine Kinder erzogen? Den Gedanken ließ ich schnell wieder fallen, als ich mir die Konsequenzen auszumalen begann. Manchmal kann ich auch vor mir selber ehrlich ...
... sein. Im Grund genommen war ich stolz darauf, hier zu sitzen - nackt wie sie - und schon fast dazugehörig. "Vergiss den Blödsinn von eben." murmelte ich nun genauso vor mich hin "Schon vergessen." So einfach war das?! - Es tat Gut, hier dabei zu sein! Eine halbe Stunde saßen wir so dort - Rolf mit seiner Zeitung und ich mit meinen Gedanken beschäftigt. "Ich geh noch etwas schwimmen." Rolf ließ sich ins Wasser gleiten und ich sah zu, wie er Bahn um Bahn mit ruhigen, kräftigen Zügen durch das Becken zog - immer neun Stöße hin, wenden - neun Stöße zurück - eine halbe Stunde lang, ohne außer Atem zu kommen. Ich konnte mich nicht satt sehen daran. Schließlich stieg er wieder heraus und setzte sich auf seinen Platz. Meine Haare waren inzwischen getrocknet und ich schüttelte sie auf. Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und ein Mädchen stürmte auf Socken herein. "Hallo Herr Thaler. - Oh! Entschuldigung!" Sie hatte mich gesehen. "Hallo Britta. Darf ich dir meine Ex-Frau vorstellen, Bea Thaler-Kostar. Bea, das ist Britta." Britta starrte mich verwirrt an, während sie automatisch auf Rolf zuging und ihm einen Kuss auf den Mund drückte. Das brachte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. "Iiihh! Sie sind ja nass!" Das Mädchen sprang zurück. "Klar. Du solltest auch nicht immer gleich über alle alten Männer herfallen." war sein trockener Kommentar. Küsste ihn eigentlich jedes Mädchen der Stadt? Und das auch noch auf den Mund? Die Kleine schien die ...