1. Der Vertrag


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Rahab

    ... Verwandtschaftsverhältnisse nun sortiert zu haben. Sie kam zu mir, reichte mir die Hand und sagte
    
    "Ich freue mich, Sie endlich kennenzulernen." Dabei schaute sie mir offen in die Augen. Sie gefiel mir auf Anhieb. Es schien sie überhaupt nicht zu stören, dass ich - und erst recht Rolf - splitternackt waren. Ganz im Gegensatz zu mir. Vielleicht wollte ich in dem Moment durch besonders forsches Auftreten meine Verlegenheit überspielen. Jedenfalls hörte ich mich sagen
    
    "Ich freue mich auch. - Bekomme ich keinen Kuss?"
    
    Ich hatte kaum Zeit, mich über meine eigenen Worte zu erschrecken. Mit einem Aufleuchten in den Augen beugte sich das Girl zu mir herunter und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, den ich im Reflex sogar erwiderte!
    
    "Wir sehen uns gleich." hörte ich dann noch und schon war sie weg.
    
    "Man muss sich ja wundern. - Was es nicht alles gibt!" Rolf murmelte kopfschüttelnd und grinsend vor sich hin.
    
    "Du musst ganz ruhig sein!" fuhr ich ihn an, wobei auch ich mir das lachen nicht verkneifen konnte. "Wer hat denn hier so ein Lotterleben eingeführt? Ich etwa. Nein! Was kann ich dafür, das es anfängt, mir zu gefallen!"
    
    Rolf las grinsend weiter in seiner Zeitschrift. Also zog ich meinen Bademantel über und ging zurück zu meinem Raum. Bei Ulrich saßen die drei Kinder und unterhielten sich. Wieder bekleidet traf ich etwas später Rolf in der Küche. Zusammen mit den drei Kindern aßen wir Steaks mit Pfeffersauce und Kroketten.
    
    Ich wurde dann doch unruhig, als ...
    ... Ulrich mit seinem Mädchen auf sein Zimmer verschwand, aber Josephine und 'mein' Mann blieben völlig gelassen. Rolf blätterte irgendeine Fachzeitschrift durch während meine Tochter den Tisch abräumte. Ich half ihr dabei.
    
    Als wir beide fertig waren, setzten wir uns in die gemütliche Garnitur. Rolf war weg - in seinem Arbeitszimmer vermutete ich.
    
    "Wie ist es denn dir so die Zeit über ergangen?" fragte mich Josephine dann.
    
    Was sollte ich da erzählen? Ich war zu meinem Geliebten gezogen. In der Stadt hatte ich auch als Anwältin weiter gearbeitet. Etwa ein Jahr ging alles gut, dann begannen wir uns zu streiten und vor drei Monaten bin ich bei ihm ausgezogen. Ich hatte mir eine eigene Wohnung gesucht, aber glücklich war ich dort nicht. Meinen restlichen Urlaub nutzte ich jetzt dazu, hier her zu kommen und nun saß ich hier.
    
    Josephine hörte aufmerksam zu, ohne mich zu unterbrechen.
    
    "Und jetzt willst du tatsächlich wieder hier bleiben? - Obwohl wir dich so behandeln?"
    
    "Ihr behandelt mich doch nicht schlecht." antwortete ich. "Weshalb wolltet ihr denn unbedingt diesen Vertrag?"
    
    "Das weißt du doch. Wenn wir nicht verhindern, dass du hier irgend etwas zu sagen hast, dann werden hier sehr schnell wieder die alten Sitten eingeführt. - Und sexuell ist es für Rolf besser, wenn deine Position auch dabei klar ist. Deine frühere Verweigerungshaltung hat ihn oft sehr getroffen."
    
    Ich war mal wieder geschockt. Woher konnte sie das wissen? Hatte Rolf ihr das so erzählt? Das ...
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