Der Vertrag
Datum: 12.03.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Rahab
... Das ist kein Spaß hier! Wir meinen das ernst!" Auch Ulrich sah mich jetzt zweifelnd an.
Ich nickte. "Es ist mir klar. Ich weiß, was Sklaverei bedeutet. Ich möchte es machen."
"Ok. - Dann bin ich einverstanden." Jo lehnte sich zurück.
Rolf beugte sich zu mir vor.
"Ich möchte, dass du eine Art Sklavenvertrag aufsetzt. Nur so - für uns alle als Richtschnur. Du weißt am besten, wie du dir notwendige Schlupflöcher darin einbauen kannst - oder wie du andere vermeidest."
"Ein solcher Vertrag wäre sittenwidrig."
"Ich weiß. Aber ich möchte, dass du das trotzdem formulierst und unterschreibst. Ich will sehen, wie du so eine Vereinbarung interpretierst. Wenn wir das dann auch so unterschreiben, gilt es. - Übrigens, dein Kaffee wird kalt." Er ließ sich wieder zurücksinken. "Wo wohnst du?"
"Nirgendwo. Ich bin direkt hier hergefahren."
"Na gut. Du kannst natürlich diese Nacht auch so hier schlafen. Wir machen dir das Gästezimmer fertig. Wenn der Vertrag steht, sehen wir weiter. Jetzt machen wir dir erst einmal etwas zu essen."
"Das kann ich doch selber." sagte ich schnell und sprang auf.
"Nein! Du bist hier Gast. Bediene dich ruhig, wenn du noch Kaffee haben möchtest."
"Habt ihr ein Blatt Papier?" Ich wollte jetzt unbedingt Nägel mit Köpfen machen - sofort! Ulrich stand auf und verschwand in Richtung seines Zimmers. Von der Küchentür aus sah Rolf zurück.
"Du kannst dir das noch in Ruhe überlegen. Schlaf eine Nacht darüber und entscheide dich ...
... morgen."
"Ich habe mich entschieden! Ich will es so, wie ihr es verlangt. Jetzt sofort!"
Ich nahm Block und Kugelschreiber, die mein Sohn mir reichte. Ich setzte mich an den Esstisch, schob das Geschirr etwas beiseite und konzentrierte mich. Dann schrieb ich meinen eigenen "Sklavenvertrag" auf.
Ich las den fertigen Text noch einmal genau durch. Es war verrückt, aber ich würde diesen Vertrag erfüllen! Es war die Strafe dafür, dass ich meine Familie verlassen hatte. Ich setzte meine Unterschrift darunter, riss den Zettel ab und ging damit zurück zur Sitzgruppe.
Dort war ich erst einmal alleine. Meine Familie war offensichtlich irgendwo beschäftigt. Also legte ich den Zettel auf den Tisch. Rolf und Josephine kamen nach kurzer Zeit aus der Küche und stellten mir einen Teller mit belegten Broten hin. Während Rolf drüben den Tisch abräumte, nahm meine Tochter den Vertrag und studierte ihn eingehend.
"Hätte nicht gedacht, dass du das machst. Aber gut - wir werden sehen, was daraus wird. Nur damit wir richtig uns verstehen - ich persönlich finde es immer noch nicht gut, dass du wieder hier einziehst. Rolfs Argumente waren aber zu gut und deshalb akzeptiere ich das unter diesen Bedingungen hier." Sie legte den Zettel wieder hin, setzte sich in die Couch und nahm ihr Buch.
Was in aller Welt war hier passiert, nachdem ich fort war? Ich hatte nicht den Eindruck, deswegen gehasst zu werden. Mit keinem Wort wurden mir Vorwürfe über mein Verschwinden gemacht. Nur das ich jetzt wieder ...