1. (M)ein Leben Revue passieren lassen


    Datum: 07.04.2021, Kategorien: Transen Autor: bysantorlm

    ... Stimmungslage, nämlich all meine Träume und Sehnsüchte heraus. Es war sicherlich ein großes Kuddelmuddel. Meine Mutter lächelte vor sich hin und gab dann auch zu, eigennützig würde ich gern und sofort ein komplettes Mädchen aus dir machen. Schließlich meinte sie aber: lass uns den Weg gemeinsam gehen, Schritt für Schritt und finden heraus, was letztendlich für dich am besten ist. Nach Jahren habe ich begriffen, warum auch meine Mutter mich als Mädchen sehen wollte. Diese abgrundtiefe Enttäuschung mit meinem Vater hatte wohl einen gewissen „Männerhass" erzeugt. Darüber hinaus hatte sie sich wohl immer eine Tochter gewünscht. Sie hatte sich aber vorgenommen, mich nicht zu beeinflussen, sondern herauszufinden, wieviel weibliche Gene ich denn wohl hätte. Ihr war auch klar, welche Schwierigkeiten auf uns zukämen, wenn ich meinen Jungen-Status ändern würde. Allein ein Wechsel in die Mädchenkleidung würde schwierig, da allgemein bekannt, dass das Umfeld nicht sonderlich tolerant ist. Ein hohe Hürde wäre z, B. die Schule. Nach den „Großen Ferien" dort als Mädchen auftauchen ---- das ginge gar nicht, usw. usw.
    
    Die nächsten 8 Tage bis zu den „Großen Ferien" lebten wir, mit kleinen Ansätzen zur Weiblichkeit, ganz normal weiter. Einen kleinen Vorgeschmack erhielt ich eines Tages, als ich in meinem Zimmer noch restliche Schulaufgaben machte, mein Fenster zum Garten war offen, als dort unsere Nachbarin meine Mutter ansprach. Hallo Frau Meier, kann es sein, dass ich gestern Christian ...
    ... in einem Badeanzug von Ihnen im Garten gesehen habe? Mir fiel der Kuli aus der Hand. Wie reagiert denn nun meine Mutter.
    
    Mutter reagierte locker und humorvoll. Ja das stimmt. Dem Christian hat jemand nach dem Schulsport Schwimmen die nagelneue Designerbadehose geklaut. Wir hatten noch keine Gelegenheit eine neue zu kaufen. Da es ja gestern so warm war habe ich Christian überredet auf unserer Terrasse diesen Badeanzug von mir anzuziehen. Bikinis habe ich nicht, sonst hätte ja auch eine Hose genügt. Ich gebe es zu, ich wollte die Situation ausnutzen und habe ihm meinen ‚weiblichsten' Badeanzug gegeben. Und noch etwas: ich fand, dass Christian ausgesprochen süß aussah. Die Nachbarin war kurzzeitig sprachlos. Dann meinte sie, sie haben Recht Frau Meier, Christian stand der Badeanzug wirklich gut. Dann grinste sie, ich kann das gern unterstützen. Ich habe noch einen rosa Badeanzug, der mir zu klein ist. Ich schenke diesen Christian, aber mit der Auflage sich mir damit mal zu zeigen.
    
    Jetzt lächelte meine Mutter ----- vielen Dank, das arrangiere ich. Aber nur wir drei und keine Fotos. Okay.
    
    Mir kribbelte es im Magen. Ein erstes positives Outing (Badeanzug geht ja noch), das mache ich.
    
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    „Großen Ferien", was machen wir? Wohin fahren wir? Wie planen und setzen wir meine neue Weiblichkeit um?
    
    Pragmatisch wie meine Mutter ist, entschied sie, wir gehen jetzt nicht planlos ...
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