Beziehungsunfähig 03
Datum: 19.04.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: by1nerWieK1ner
... meiner Rolle nicht wohl.
Weil ich auch nicht genau wusste, was mein Auftritt aus Sarahs Sicht beinhalten sollte.
Sie waren im Kino, ich war dabei gewesen. Es gab keine erkennbaren 'Rette Mich!'-Gesten seitens Sarah, also gab es auch nichts zu retten. Und sinnlos herumstehen konnte ich auch daheim; da war es wenigstens nicht so windig.
Ich gab also Makkus die Hand; er erwiderte mit einem breiten Lächeln meinen Gruß. Hatte ziemlich schwitzige Hände diesmal. Nicht mein Problem.
Ich wischte mir nach dem Schütteln unbewusst meine Hand an der Hose ab. Tief in mir drin wollte ich wohl nicht Sarah diesen Schweißfilm zumuten. Jedenfalls nicht durch mich.
Dann hielt ich Sarah meine Hand zum Abschied hin. Sie sah mich an, dann auf meine Hand herab. Als wäre sie mit dieser Gepflogenheit noch nicht allzu vertraut. Dann nahm sie meine Hand, vielmehr nur die Finger, drückte sie mit einem kurzen „Bis dann."
Sie war wohl enttäuscht. Keine Ahnung, was ich hätte anders machen sollen.
Ich drehte den Beiden den Rücken zu und begab mich auf dem Heimweg. Ich hörte noch, wie Sarah, wohl zu Makkus, sagte, dass sie auf die Toilette müsse, dann war ich von dem Einzuggebiet entfernt.
Ich war schon ein viertel der Strecke voran gekommen, als ich plötzlich rasch näher kommende Laufschritte vernahm. Ich dachte gerade 'Na hoffentlich rennt der mich nicht um' -- da sprang mich schon jemand von hinten an. Ich will nicht dramatisieren, so schlimm war es nicht. In erster Linie war ich ...
... erschrocken.
Ich sah mich nach dem Attakierer um -- und da stand Sarah vor mir. Mit roten Apfelbäckchen und leicht außer Atem.
Sie feixte mich an „Hab ich dich erwischt!"
„Was machst du denn hier?" kam es perplex von mir.
„Na denkst du, ich geh mit dem zu mir?"
„Jetzt nicht mehr."
„Ich bin nur kurz puschern, und dann abgehauen. Vorne rein, hinten wieder raus."
„Aha."
Sie grinste wieder.
„Der steht bestimmt immer noch davor"
Ich konnte ihr Amüsement nicht zu 100 Prozent teilen. Eigentlich tat er mir ein bisschen leid.
„Ok. Und jetzt?" schwenkte ich von meinen Gedanken um.
„Was, und jetzt?" fragte Sarah.
„Na, du bist in die falsche Richtung unterwegs. Du wohnst da hinten." erläuterte ich, wobei ich überflüssigerweise auch mein gesagtes durch einen Fingerzeig unterstrich.
„Ich weiß" sagte Sarah „Glaubst du, ich geh jetzt heim?"
Mein fragender Blick rang ihr noch eine weitere Erklärung ab.
„Wenns geht, wartet er dort schon auf mich"
„Verstehe." Das leuchtete sogar mir ein.
„Und nun?"
„Na, wir gehen zu dir!" Ganz selbstverständlich. Sie hakte sich bei mir ein und marschierte los. Mich zuerst mit sich ziehend, dann lief ich selbstständig.
Sie so an mir zu spüren, ihren rechten Arm in meinen Linken eingehakt, ihre linke Hand auf meinem Oberarm, ließ mich die vergangenen Stunden vergessen. Einfach nur schön.
Wir waren alsbald bei mir angekommen, wie schon geschrieben war der Weg nicht weit.
Ich schloss die Wohnungstür ...