1. Zwei vom gleichem Schlag Teil 02


    Datum: 02.06.2021, Kategorien: Schwule Autor: byMykra_regis

    ... alle persönlichen Bindungen.
    
    Muss mit seiner Lebensgeschichte zu tun haben, sagte Jerome dazu immer, er vertraut einfach absolut niemandem. Auch uns nicht.
    
    „Ich bin schlecht im Loben", gestand Gabryel mit einer Handbewegung ein und machte einen Schritt auf seinen rothaarigen ältesten Sohn zu. „Und so etwas wie Stolz ist mir fremd. Ich schätze wert, was ihr beide tut und was ihr geworden seid. Ich verfolge es und ich bin glücklich, wie ehrgeizig ihr seid. Und daher unterstütze ich euch, ohne es in Frage zu stellen. Habe ich euch jemals das Gefühl gegeben, dass ich es unangenehm finde, wenn ich Kosten für euch übernehme?"
    
    Nur mit Mühe behielt Rafer seinen normalen Gesichtsausdruck bei, ihm war danach das Gesicht zu verziehen, so atmete er lediglich tief ein: „Nein. Hast du nicht. Ich wollte es ja nur erwähnt haben. Wir sind selbstständig."
    
    „Das seid ihr in der Tat. Und das weiß ich. Ich möchte dich und deinen Bruder unterstützen, nicht einschränken."
    
    Immer klang das, was Gabryel sagte betont höflich, geradezu förmlich und extrem vernünftig, er war ein ausgezeichneter Redner und Diplomat, obwohl er gleichzeitig auch einer der körperlich stärksten Vampire war. Und seine scheinbar unterwürfige Art war nur teilweise echt, wenn er etwas wirklich wollte, setzte er es durch. Ohne wenn und aber, auch gegenüber seinen eigenen Söhnen. Sie kannten ihn beide zu gut, um noch daran zu zweifeln.
    
    „Ja, ja, ich sagte doch, es ist gut, Vater. ...Möchtest du sonst noch ...
    ... irgendetwas von mir?"
    
    Der durchdringende Blick von Gabryel ließ ihn frösteln, er blickte ihn nicht feindselig an, eher freundlich, fast amüsiert. Und doch voller Härte.
    
    „Ich bin sicher, an das Gutachten muss ich dich nicht noch mal erinnern. Ansonsten hätte ich nichts, nein."
    
    „Ja, es ist bereits in Arbeit. Wenn es dir reicht, dass ich es nach dem Umzug fertig mache, brauche ich nicht mehr lange."
    
    „Innerhalb dieses Jahres reicht vollkommen. Und eure neue Adresse steht ja dann im Vertrag."
    
    „Genau."
    
    Es entstand eine Pause, dann nickte Rafer seinem Vater zu und machte einen Schritt nach hinten: „Dann will ich mal."
    
    Und sogar nach dem Umdrehen fühlte er die kalten Augen seines Vaters noch im Nacken sitzen.
    
    „Ist schon was dran, wenn die Leute sagen, ‚Gabryels Lachen schockiert einen mehr als sein zornigstes Schreien' ...", murmelte Rafer und starrte nach vorne in die Luft.
    
    „Hauptsache es ist alles geklärt. Was ist mit Möbeln?"
    
    „Das Gut ist zum Teil möbliert. Und was wir sonst noch brauchen, ich zum Beispiel für das Laboratorium -- du ahnst es schon -- sollen wir Vater in Rechnung stellen."
    
    „Ein paar Fitnessgeräte wären gut. Nicht viel, Gewichte, Hanteln ..."
    
    „Mach mir eine Liste, ich kümmere mich um alles. Das wird jetzt alles sehr schnell gehen ..." Rafer pausierte, dann grinste er breit: „Außerdem steht auf meiner Liste ein extrastabiles Bett!"
    
    Jerome lachte und fasste Rafer am Nacken: „Damit ich einen weichen Untergrund habe, während ich dich kniend ...
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