Argonauta Kapitel 01-02
Datum: 29.06.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPanthera_tigris
... aus Douglas heraus. Er zückte sein Handy. „Ich rufe die Polizei! Sie sind ein Betrüger!"
„Das hättest du nicht tun sollen", sagte Renner unvermittelt. Er klang traurig, irgendwie mitleidig und Douglas' Verwirrung steigerte sich nur noch mehr.
Renner trat auf ihn zu, baute sich vor ihm auf. Mit einem Mal wirkte er gar nicht mehr so schmächtig. Dann spürte Douglas einen stechenden Schmerz im Bauch. Vor Schreck ließ er sein Handy fallen. Dumpf schlug es auf dem Beton des Gehsteigs auf und das Display zersplitterte. Verwirrt blickte Douglas nach unten und sah das Messer, das tief in seinem Bauch steckte. Renners Hand hielt den Griff fest umklammert, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er drehte das Messer ruckartig um neunzig Grad. Blut quoll aus der Wunde hervor und tränkte Stanleys Hemd. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. Als er sah, wie das Blut langsam aus ihm heraus sickerte, wurde ihm schlecht. Stanley wurde kreidebleich. Schwindel überkam ihn und er torkelte, prallte mit dem Rücken gegen sein Auto. Renner zog das Messer aus der Wunde heraus, die sogleich noch stärker zu bluten begann. Douglas röchelte. Er wollte um Hilfe rufen, aber seiner Kehle entwich nicht einmal ein verzweifeltes Röcheln. In diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass er sterben würde.
Renner trat noch dichter an ihn heran. „Gleich hast du's geschafft", flüsterte er Douglas ins Ohr.
Stanley sackte zu Boden. Er röchelte, während das Leben langsam aus ihm strömte. Der Fremde, den Douglas ...
... nur als Thomas Renner kannte, griff sich in aller Seelenruhe den Aktenkoffer, der immer noch auf dem Beifahrersitz lag und entfernte sich dann, bog um die Ecke und verschwand aus Stanleys Blickfeld. Douglas wurde schwarz vor Augen. Er atmete ein letztes Mal aus. Dann war es vorbei. Stanley Douglas hatte es geschafft.
Kapitel 1: Metamorphose
Laut kreischte der Wecker. Ein nerv tötender Ton, schrill und hoch, dass es in den Ohren fast schon wehtat. Unnachgiebig plärrte das Gerät ohne dabei Luft holen zu müssen. Noch völlig schlaftrunken streckte Julia Adler ihre müden Glieder. Sie drückte ihren Rücken durch. Langsam richtete die Vierundzwanzigjährige, noch halbwegs im Reich der Träume dämmernd, ihren Oberkörper auf. Julia gähnte herzhaft und rieb sich verträumt den Schlaf aus den Augen. Dann schlug sie vorsichtig die Lider ihrer smaragdgrünen Augen auf und funkelte böse den Wecker an, der auf ihrem kleinen Nachttischchen weiterhin unablässig seinen Dienst tat.
7:03 Uhr. Zeit, um aufzustehen. Einen Moment lang war die junge Frau versucht, das Gerät mit ihren kleinen Händen zu greifen, schwungvoll gegen die Wand des Schlafzimmers oder aus dem Fenster zu werfen und dann einfach wieder unter die warme, kuschelige Federbettdecke zu schlüpfen und wieder in Morpheus' Arme zu versinken. Doch sie widerstand ihrem inneren Schweinehund und gestand sich, so schwer es ihr auch fiel, keinen weiteren Schlaf mehr zu. Obwohl der Jetlag ihr noch schwer zu schaffen machte.
Durch das ...