1. Raucherpause 01


    Datum: 01.07.2018, Kategorien: BDSM Autor: byplusquamperfekt

    ... nicht. Sie zieht auf jeden Fall in zwei Wochen ein."
    
    „Und? Wie ist sie?"
    
    „Nett, wie's scheint", murmelte ich. Warum fühlte ich mich ertappt?
    
    „Wann soll ich mit dem Kochen anfangen?" wechselte ich folgerichtig das Thema.
    
    „Mir egal. Ich hab noch nicht wirklich Hunger, aber wenn du hungrig bist, kannst du auch jetzt schon kochen."
    
    „Nö, so schlimm ist es auch noch nicht."
    
    Ich strich ihr übers Haar, bevor ich mich in mein Arbeitszimmer zurückzog.
    
    +++
    
    In den folgenden Tagen sah ich unsere neue Nachbarin nicht. Ich hatte Spätdienst und sie schien nicht der Typ, der mit ihrer Arbeit früh anfing, oder das Timing unserer Raucherpausen passte nicht. Ich stellte fest, dass ich dies als schade empfand. Dass mich eine eigenartige Aufregung ergriff, wenn ich mich länger als gewöhnlich auf dem Balkon niederließ, ohne dass die erhoffte Begegnung stattfand.
    
    Warum? Ich liebte Sandra, hatte kaum mal ein Auge bei einer anderen Frau riskiert. Unsere Beziehung empfand ich als gelungen und harmonisch. Sicher. Vorhersehbar. Ich küsste sie auf die Stirn, als ich sie am Freitagmorgen zur Tür brachte. Mein freier Tag, dafür musste ich am Sonntag noch einmal ran.
    
    Ah. Die Wohnung ganz für mich alleine. Normalerweise nutzte ich solche Gelegenheiten, um doch die eine oder andere im Arbeitszimmer zu rauchen. Oder mir einen runterzuholen. Oder beides gleichzeitig. Irgendwie eine pubertäre Regression. Der Reiz des nicht gerade Verbotenen, aber zumindest Heimlichen.
    
    An diesem ...
    ... Freitagmorgen ging ich jedoch erst einmal auf den Balkon. Mein Haar stand wild in alle Richtungen, ich hatte noch nicht geduscht. Es war für einen späten Aprilmorgen erstaunlich warm. Dörtes Eintreffen auf dem benachbarten Balkon kam mindestens genauso überraschend, wie unsere erste Begegnung gewesen war.
    
    Sie trug eine hellblaue Jeans und ein weißes Hemd, das sie über die Hose trug, darüber eine schwarze Weste. Na, streichen wollte sie in den Klamotten wohl nicht.
    
    „Morgen. Ist das nicht schon wieder herrlich?"
    
    „Ja, das habe ich auch gerade gedacht. Heute so früh? Hast du denn noch viel zu tun in der Wohnung?"
    
    „Heute nur noch das Wohnzimmer, das will ich aber auch fertig kriegen ... deshalb bin ich auch so früh da. Und was treibt dich so früh aus dem Bett? Musst du gleich zur Arbeit?"
    
    Ich zündete mir die nächste Zigarette an, um einen fortwährenden Aufenthalt auf dem Balkon zu rechtfertigen.
    
    „Nee, ich habe meinen freien Tag. Ich wach trotzdem genau so früh auf, um sieben geht zudem Sandras Wecker los, dann ist's eh vorbei mit dem Schlafen. Hilft dir Harry heute nicht?"
    
    „Er hat heut Vorlesungen. Ich arbeite ohnehin lieber allein."
    
    Sie nahm die Kappe von ihrem mitgebrachten Kaffeebecher und schlürfte nachdenklich ihren Kaffee, beendete ihre Panoramaschau der Balkonaussicht und heftete ihren Blick an mein Gesicht. Mir fiel meine wilde Haarpracht ein.
    
    „Sorry, ich war noch nicht unter der Dusche."
    
    Sie krauste die Stirn und lachte dann.
    
    „Du bist ja ...
«1234...22»