Proterogania 03
Datum: 20.07.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: by_Faith_
... würden unsere Populationen so rasant wachsen, dass wir in kürzester Zeit, mit einem noch höheren Blutzoll, um die knappen Ressourcen und Lebensraum kämpfen würden.«
Umai schüttelte den Kopf und wirkte erschöpft als er weitersprach: »diese Diskussionen haben schon unzählige Generationen vor uns geführt und wir können nur dafür kämpfen, dass sich noch viele Generationen nach uns darüber Gedanken machen.«
Umai schaute Ariu an und griff der nächsten Idee, in diesem Diskussionskarussell voraus: »Es gab schon mehrfach geheime Verhandlungen über gegenseitige Geburtenkontrollen. Eine Art Abrüstung im Uterus, aber das Misstrauen ist auf beiden Seiten zu groß. Ich wüsste auch nicht, wie ich den jungen Frauen in der Kolonie erklären sollte, dass sie nur ein Kind bekommen dürfen, ich hätte das als Frau nicht hingenommen.«
»Ersetze Nirus Namen durch meinen«, sagte Ariu niedergeschlagen.
»Nein!«, schrie Niru. Sie sprang aus ihrem Sessel, griff Arius Hände und kniete sich vor ihn, »du sollst nicht für meine Fehler büßen, außerdem will ich hier weg. Ich halte es in dieser Kolonie, in der offenbar alle außer mir glücklich sind, nicht länger aus.«
»Selbst das Paradies kann lästig werden«, sagte Umai mit anerkennendem Blick. Zum ersten Mal hatte Niru den Eindruck, dass ihr Umai eine gewisse Achtung entgegenbrachte, als er weitersprach: »Das sorglose Leben in den Kolonien ist nicht für jeden die Erfüllung. Man muss erst in den Abgrund geblickt haben, um sein Glück genießen zu ...
... können. Mir ging es in deinem Alter genauso.«
»Du warst beim Supportbataillon?«, fragte Ariu fassungslos, er kannte Umai nur als Mann und konnte sich kaum vorstellen, dass er mal ein junges Mädchen gewesen war, geschweige denn, dass er die Beine für Soldaten breitgemacht hatte, die im Kampfrausch vom Schlachtfeld zurückgekehrt waren.«
Umai nickte mit Stolz in den Augen.
»Als ich schwanger geworden bin, war ich froh, zurück in eine Kolonie zu dürfen. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, dem Supportbataillon beizutreten. Ich habe den Frieden in den Kolonien erst danach genießen können und vier weitere Kinder bekommen, bin zu einem Mann herangereift und habe mich erneut rekrutieren lassen.«
Umai lachte: »Natürlich nicht für das Supportbataillon, sondern für die Infanterie.«
Ariu erkannte, dass ihm Umai nicht auf die Art helfen würde, wie er es sich erhofft hatte und legte seine Hände auf sein Gesicht.
»Gib mir mal mein Comsystem«, sagte Umai zu Niru und zeigte auf das Gerät, dass auf dem Nachttisch neben seinem Bett lag. Niru sprang auf, nahm das Comsystem und reichte es Umai mit ausgestreckten Armen, um die gebotene Distanz zu wahren. Während Umai Eingaben auf dem Display machte, sagte er: »Ich kann keine Rekrutierungen stornieren oder Namen auf Listen tauschen, ich bin nur ein kleines Rad im großen Uhrwerk.«
Nach einigen Momenten der Stille, in denen Umai das Display seines Comsystems geschäftig bedient hatte, legte er das Gerät zur Seit und schaute ...