1. Levelworld


    Datum: 18.07.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bynachtaktiv

    ... Erklären konnte sie sich das alles aber nicht.
    
    "Darf ich dich etwas fragen?"
    
    Hannah war etwas überrascht, denn bis jetzt hatte Mira keinerlei Interesse gezeigt, was Hannahs Person betraf.
    
    "Natürlich. Was möchtest du denn wissen?"
    
    "Du bist so ganz anders als wir. Sind dort, wo du herkommst, alle Frauen so wie du?"
    
    "Wie bin ich denn?", tastete sich Hannah langsam vor.
    
    "Du bist so, hm, neugierig. Und manchmal so fremd in deinen Gedanken."
    
    "Interessiert es dich denn nicht, warum die Dinge so sind, wie sie sind?"
    
    Mira zuckte mit den Schultern. "Nein. Wenn ich ehrlich bin: Nein. Es ist doch gut so, wie es ist. Oder?"
    
    "Das kannst nur du selbst beantworten." Hannah wählte ihre Worte mit Bedacht. Denn auf keinen Fall wollte sie die junge Frau beleidigen. Allerdings kamen ihr immer mehr Zweifel, wenn sich Mira als ihre Führerin ausgab. Wohin soll sie mich führen, fragte sich Hannah. Und vor allem: Wie? Mira jedenfalls entwickelte ganz offensichtlich keinerlei Eigeninitiative.
    
    "Was hast du denn gemacht, bevor wir dich gefunden haben?"
    
    "Ich war Archäologin", sagte Hannah in Gedanken.
    
    Mira schaute Hannah lange an. So als ob sie überlegte, ob sie noch eine Frage stellen dürfe.
    
    Hannah sah Miras zweifelnden Gesichtsausdruck und griff versöhnlich nach ihrer Hand. "Archäologen sind Leute, die im Dreck wühlen, und versuchen aus den Hinterlassenschaften ihrer Ahnen das Puzzle der Geschichte zu vervollständigen." In Miras Augen sah Hannah sofort, daß die ...
    ... junge Frau an ihrer Seite kein Wort verstanden hatte. "Ich erzähle dir später mehr davon."
    
    "Wir sollten eine Rast einlegen", wechselte Mira das Thema und deutete auf eine lauschige Stelle oberhalb des Strandes. "Ich war schon einmal hier. Unweit gibt es einen kleinen See mit vielen herrlich duftenden Rosen auf dem Wasser."
    
    Und plötzlich spürte Hannah das Brennen in ihren Beinen. Sie versuchte den Weg die sie gegangen waren zu schätzen, aber es gelang ihr nicht. Die Klippen schienen noch keinen Deut näher gekommen zu sein, aber ein Blick zurück zeigte ihr doch, daß sie schon einiges geschafft hatten. Bereitwillig folgte sie Mira, die sich inzwischen für einen Schlafplatz entschieden hatte und Hannah aufmunternd zunickte.
    
    Das Wasser war herrlich. Seidenweich, kristallklar und angenehm kühl. Die Seerosen verströmten einen anregenden und betörenden Duft. Ohne Vorwarnung tauchte Mira zwischen Hannahs Beinen hindurch und gab ihr einen saugenden Kuß. Hannah lachte, spielte mit Miras Haaren, die wie ein Teppich auf dem Wasser lagen, bis sie ihr Gesicht in die Hände nahm und Mira verlangend auf die Lippen küßte. Feurig blitzte es in Miras Augen, und wie sie verschämt den Blick senkte, raubte es Hannah fast den Atem. Mira entzog sich geschickt den fordernden Armen und watete dem Ufer entgegen. Hannah sah die junge Frau noch eine Weile an, bis sie ebenfalls das Wasser verließ. Auf dem Rückweg sammelten sie einige Früchte, wobei sie sich schmachtende Blicke zuwarfen.
    
    Eine kleine ...
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