Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Kleid. Es gewährt keine Einblicke, aber gerade das, was es nicht zeigt, regt die Fantasie an. Das Kleid ist, als ob es speziell für Toni gemacht sei. Der sehr edel wirkende, anthrazitfarbene Stoff umschmeichelt unglaublich gekonnt ihren wunderschönen Körper und bringt ihn erst richtig zur Geltung. Der Stoff wirkt fast durchsichtig, gewährt aber absolut keinen Einblick.
Auch Toni ist von dem Kleid begeistert. Sie dreht sich darin vor dem Spiegel und es wirkt wie ein hocherotischer Tanz, obwohl sie keine lasziven Bewegungen macht. Ihr Köper und das Kleid bilden die perfekte Einheit. Die Verkäuferin ist ebenfalls begeistert und bringt noch die passenden High Heels. Toni ist die fleischgewordene Göttin der Schönheit. Die hohen Absätze geben ihren Beinen eine Länge und eine Eleganz, die ihresgleichen sucht.
"Aber ich kann mir das Kleid und die Schuhe nicht leisten. Ich habe das Geld nicht", flüstert sie mir ins Ohr. "Hast du gesehen, was das kostet?"
"Du bist eingeladen. Ich zahle das Kleid. Darauf bestehe ich."
"Ich wollte schon immer auf so einen Ball. Hätte aber nie gedacht, dass ich jemals die Gelegenheit dazu habe", sagt sie mehr zu sich, als zu mir. Und wieder schleicht sich eine Träne in ihre Augenwinkel.
Ich kann mir ihre Stimmungsschwankungen nicht erklären. Aber ich vermute, das Mädchen hat ein Geheimnis. Ich hege den Verdacht, dass es ein düsteres ist. Ich kann mich des Eindrucks einfach nicht erwehren, dass Toni ein ganz tapferes Mädchen ist.
Auch ...
... wenn ich gerne hinter ihr Geheimnis kommen würde, so ist mir auch klar, dass ich es, wenn überhaupt, nicht hier und heute lüften werde. Ich wechsle deshalb das Thema und gehe zahlen. Danach lade ich Toni zu einem kleinen Imbiss ein.
"Was meinst du dazu, wenn wir heute Nachmittag deine Sachen holen?", frage ich.
Wir sitzen vor einen Krabbencocktail mit Toastbrot. Das Frühstück war zwar reichlich, aber der kleine Snack tut trotzdem gut.
"Wie meinst Du das? Meine Sachen holen? Wohin holen?"
"Wir nutzen den Samstagnachmittag, um Deine Sachen aus der Studentenbude zu holen und zu mir zu bringen."
"Ich soll ganz bei dir einziehen?"
"Das war doch mein Angebot. Und du hast ja schon gesagt, du würdest gerne in der Villa wohnen. Wo liegt also das Problem? Eines der Gästezimmer gehört dir. Solange du willst."
Toni schaut mich mit vollem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Ich sehe es ihr an, sie kann es kaum glauben.
"Echt, du kannst bei mir einziehen", versichere ich deshalb erneut.
"Du bist ein ungewöhnlicher Mann", antwortet sie. Erneut hat sie eine Träne im rechten Augenwinkel. Sie sagt aber nichts.
Es ist also beschlossene Sache und wir machen uns nach dem Essen gleich auf den Weg. Wir kaufen zuerst nur noch Kosmetikartikel ein, die Toni braucht, um sich für den Abend zu schminken. Als wir in ihrer WG ankommen und damit beginnen, die wenigen Habseligkeiten zusammenzupacken, kommt ein Mitbewohner zur Tür herein.
"Du machst dich also tatsächlich aus ...