1. Die Liste


    Datum: 22.09.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... Ich wünsche dir viel Glück", meint er. Max weiß nicht ganz, wie er sich ihr gegenüber verhalten soll.
    
    Sie drückt ihn etwas verhalten an sich. Man merkt, dass der Auftritt von vorhin noch ein wenig in der Luft hängt. Ihr Verhältnis war früher sicher einmal herzlicher.
    
    "Komm, lass uns fahren", meint Toni nachdem wir eingestiegen sind. "Ich will weg von hier, weg von meiner Vergangenheit."
    
    "Nichts lieber als das", sage ich und starte den Motor.
    
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    Wir schweigen eine Zeitlang. Meine Aufmerksamkeit gilt dem doch recht dichten Verkehr. Toni dagegen hängt ihren Gedanken nach. Sie will und soll die Vergangenheit hinter sich lassen. Ein Neubeginn ist sicher das Beste für sie und zum Glück bin ich ein Teil dieser Zukunft. Ich freue mich darauf.
    
    "Wie das Schicksal manchmal sonderbar ist. Im einen Moment ist es eine Hure, im nächsten ein Engel", höre ich plötzlich Toni sagen.
    
    "Wie meinst du das?", bin ich ganz irritiert.
    
    "In den letzten Monaten hat es das Schicksal wirklich nicht gut mit mir gemeint. Ich musste gar einige Schläge einstecken, das kannst du mir glauben. Der schlimmste davon war sicher, dass mir meine Eltern ihre Unterstützung entzogen haben. Ich bin mir so unglaublich einsam auf dieser Welt vorgekommen. Ich habe mich verlassen gefühlt, ich war wie gelähmt. Alles was ich versucht habe, ging schief.
    
    Und dann lese ich deine Annonce und denke mir, das wäre doch einen Versuch wert. Es war irgendwie ein Gefühl, nennen wir es eine Eingebung. Und von ...
    ... da an läuft es. Ich lerne dich kennen und das Glück ist wieder auf meiner Seite. Ich lasse jetzt die Vergangenheit und alle meine Sorgen hinter mir und breche auf in eine neue Zukunft. Wer weiß, wie lange mein Glück anhält. Aber ich will es bis zum letzten Tropfen auskosten, solange ich es habe. Ich habe endlich wieder das Gefühl, ich könnte die Welt zerreißen. So unglaublich das klingen mag: Du bist meine Zukunft."
    
    "Aber Toni ich mache doch nicht so viel."
    
    "Du bist da! Weißt du, wie unglaublich wichtig allein das sein kann? Dass jemand an dich glaubt, mit dir ist und dir Halt und Kraft gibt. Das ist unsagbar viel, wenn man sonst nicht mehr viel hat, wenn einem nicht mehr viel geblieben ist."
    
    Bei ihren Worten fährt es mir eiskalt den Rücken hinunter. Dieses Mädchen ist oder war ganz unten. Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben und schöpft nun langsam wieder Zuversicht. Das kann ich aus diesen Worten deutlich heraushören, auch wenn ich ihren Sinn noch nicht ganz verstehe und die Hintergründe noch nicht alle kenne. Ihr scheint aber die Entscheidung der Eltern, ihr das Studium nicht mehr zu finanzieren, regelrecht den Boden unter den Füßen weggezogen zu haben. Das kann ich gut verstehen. Wobei ich mich echt frage, was Eltern zu so einem Schritt bewogen hat.
    
    "Aber warum wollen deine Eltern das Studium nicht mehr finanzieren? Ist etwas vorgefallen?", frage ich vorsichtig.
    
    "Das ist eine schwierige Geschichte. Die Kurzfassung lautet, sie sind einfach der Meinung, es ...
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