Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... einen Spender suchen. Irgendwie!"
"Conny, ich verstehe dich. Mir ist es am Anfang ähnlich ergangen. Ehrlich! Auch ich habe mir den Kopf zermartert, um einen Ausweg zu suchen und zu finden. Aber ich bin dann zum Schluss gekommen, ich will den Rest meines Lebens nicht vergeuden, ich will es einfach noch genießen. Die Zeit mit dir kann mir keiner ersetzen. Lass uns einfach so tun, als gäbe es keinen Tod und keine Krankheit. Lass uns leben!", meint sie eindringlich.
"Hast du echt auf der Liste, einen Delfin zu streicheln?", frage ich, um etwas die Richtung des Gesprächs zu ändern.
"Ja, das würde ich gerne. Aber wie soll das möglich sein?"
"Ich hoffe wir sehen Delfine. Ausgeschlossen ist es nicht."
Wir sitzen noch lange eng umschlungen da. Als wir schließlich unter Deck gehen und uns in die Kajüte kuscheln, ist es schon spät. Ich glaube wir haben uns noch nie so eng aneinander geschmiegt. Ich glaube wir waren uns noch nie so nahe, wie in diesem Moment. Wir wollen uns einfach nur gegenseitig spüren, alles an Nähe aufsaugen, was nur irgendwie möglich ist. Möglicherweise muss ich ein Leben lang von dieser Erinnerung zehren. Scheiße, nein!
Kapitel 10
Toni hat also auf ihrer Wunschliste, Delfinen zu sehen und sie eventuell zu berühren. Ich kenne die Gegend. Wir sind gestern von Zadar aus gestartet und sind mitten in der wunderbaren Inselwelt der Kornaten. Eigentlich wollte ich gegen Süden segeln, einfach nur zwischen den Inseln kreuzen und die Schönheiten der ...
... Gegend genießen. Aber ich ändere den Plan. Wir machen uns auf den Weg nach Norden, nach Pula. Wenn wir Delfine sehen wollen, dann bestehen dazu auf der Überfahrt zur Halbinsel Pula die größten Chancen.
Ohne etwas zu sagen, gebe ich den Kurs ein. Ich lege eine Art Klettergurt bereit, den man eigentlich verwendet, wenn man auf den Mast steigen muss und sich dabei sichern will. Ich habe damit aber andere Pläne. Wobei ich ehrlich zugeben muss, ich habe keine Ahnung, ob mein Plan am Ende dann auch wirklich aufgeht. Es ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert.
Wir sind nackt auf dem Boot. Toni genießt es, sich so zu bewegen, wie Gott sie schuf. Während ich auf den Kurs achte, halte ich auch nach Delfinen Ausschau. Toni liegt faul an Deck in der Sonne.
"Mein Schatz, hast du auch Sonnencreme verwendet?", frage ich sie.
"Wenn ich einen Sonnenbrand bekomme, wird der mich auch nicht mehr umbringen", scherzt sie.
"Antonia!", ermahne ich sie gespielt streng.
"Ach Conny, denk optimistisch! Der einzige Vorteil an meiner Krankheit ist, ich brauche echt keine Angst mehr davor haben, Hautkrebs zu bekommen", meint sie und lacht dabei wie ein kleines, schelmisches Mädchen.
"Wie kannst du nur so locker damit umgehen?", antworte ich fast vorwurfsvoll.
"Ich habe mich ein halbes Jahr lang mit meiner Krankheit, mit meiner Situation, mit meinen Rückschlägen und mit vielen anderen Aspekten, die damit zusammenhängen, auseinandersetzen müssen. Glaube mir, das ist lange genug, um ...