Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... ist Toni unendlich traurig. Dieser Abschied ist für sie wohl der schwerste ihres Lebens. Auch wenn es nur Tiere sind, sie bedeuten ihr mehr als alle Menschen zusammen, außer mir.
"Ich komme wieder. Conny hat es versprochen. Danke, meine Freunde! Danke, für alles!", sagt sie als sie zum letzten Mal aus dem Wasser steigt.
Mir zerreißt es fast das Herz, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Im Augenblick müssen wir zurück. Ich möchte ja auch schauen, ob ich nicht doch etwas tun kann, damit Toni leben darf. Ich fühle mich so verdammt hilflos!
Ja, ich bin bereit, mit Toni hierher zurückzukehren, damit sie hier sterben kann. Wenn es so sein soll, dann werde ich ihr diesen letzten Wunsch erfüllen. So kompliziert auch die Formalitäten sein mögen, es ist ihr innigster Wunsch und ich werde es möglich machen. Koste es, was es wolle.
Die Delfine folgen uns noch ein ganzes Stück und schwimmen und springen in der Bugwelle dahin. Schließlich verabschieden sie sich schnatternd von uns. Auch wenn ich es nicht glauben kann, ich habe das Gefühl, sie haben Toni verstanden, dass wir wegfahren müssen und, dass wir wiederkommen werden.
Kapitel 12
Wir bringen das Schiff nach Zadar und fliegen von dort aus nach München. Wir kommen am späteren Abend in der Villa an und trinken auf der Terrasse noch ein Glas Wein. Die Stimmung ist gedrückt. Toni war auf der Fahrt immer ruhiger und nachdenklicher geworden, je näher wir unserem gewohnten Leben gekommen sind.
"Was wird jetzt aus ...
... mir? Mein Leben ist hier praktisch schon zu Ende", meint sie mehr zu sich, als zu mir.
"Im Gegenteil, jetzt wird gekämpft", sage ich entschlossen.
"Ach Conny, das ist lieb von dir, aber das Ganze hat doch keinen Sinn mehr. Du hast mir wunderschöne Wochen geschenkt. Ich habe in dieser Zeit wirklich gelebt. Aber nun wird es wohl Zeit zu sterben."
"Antonia! Jetzt reiß dich am Riemen!", sage ich energisch.
"Conny, spiel nicht meine Mutter. Diese Rolle steht dir nicht", grinst sie etwas schräg.
"Schön, dass ich dich noch aufheitern kann. Aber ich meine es ernst. Kann sein, dass du mit dem Leben abgeschlossen hast. Ich mit Sicherheit noch nicht. Ich will nicht akzeptieren, dass ich dich verliere. Dazu liebe ich dich zu sehr."
"Das ist süß von dir. Es ist aber nur vergeudete Energie", meint sie resignierend.
"Ich habe genügend Energie für uns zwei. Und wenn ich sie nicht jetzt einsetze, wann denn dann? Wenn du tot bist ist es zu spät", kontere ich.
Ich denke kurz nach. Das kann und darf es nicht gewesen sein. Mag sein, dass sie sich mit der Tatsache, dass sie sterben wird, abgefunden hat. Ich dagegen will noch nicht aufgeben. Noch nicht!
"Toni, ich will mich einfach noch nicht mit dem Schicksal abfinden. Kann sein, dass das egoistisch von mir ist. Aber ich will mir nicht eines Tages den Vorwurf machen müssen, nicht genug getan zu haben. Deshalb mache ich dir einen Vorschlag: Du gibst mir vier Wochen Zeit. Wenn ich es bis dahin schaffe, einen Ausweg zu finden, ...