Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Seine Entscheidungen waren nicht nachvollziehbar. Und von den neueren Forschungsergebnissen hat er auch nicht mehr sehr viel verstanden. Das war wohl das Problem. Aber wer übernimmt nun seine Stelle?", meint Verena und erntet Zustimmung von ihren beiden männlichen Kollegen der Abteilung.
"Frau Sommer wird mit sofortiger Wirkung die Leitung dieser Abteilung übernehmen", sage ich und ernte überraschte Blicke.
"Conny, das kann ich nicht", wehrt diese sofort ab.
"Das wäre cool", meint hingegen Verena ganz spontan. Auch die beiden Männer pflichten ihr sofort bei.
"Aber ich wollte das nicht", bleibt Toni abwehrend. "Und außerdem geht das nicht. Du weißt ja warum."
"Du wirst die Leitung dieser Abteilung probeweise für vier Wochen übernehmen. Danach sehen wir weiter", sage ich entschlossen.
"Wenn du meinst", lenkt sie schließlich nach einer kurzen Pause ein. Sie schenkt mir gleichzeitig ein Lächeln, das mir zeigt, dass sie hinter dieser Zustimmung steht.
"Morgen werdet Ihr Euch zusammensetzen und alles besprechen, was neu gemacht werden soll. Das überlasse ich ganz Frau Sommer", erkläre ich den Anwesenden.
Toni und ich machen uns auf den Weg nach Hause und werden dort von Renate mit einem köstlichen Abendessen erwartet. Während des Essens berichtet mir Toni recht ehrlich und offen, dass in meiner Forschungsabteilung absoluter Stillstand herrscht. Weller war entweder überfordert oder er ist in den letzten Jahren faul geworden. Auf jeden Fall tendierte sein ...
... Ehrgeiz gegen Null.
"Conny, du weißt genau, dass du mit mir nicht für längere Zeit rechnen kannst. Warum hast du mich trotzdem mit der Leitung deiner Forschungsabteilung betraut?", will Toni schließlich wissen, als wir nach dem Essen auf der Terrasse sitzen. Die Frage scheint ihr schon den ganzen Abend auf der Seele zu brennen.
"Erstens gebe ich mich noch nicht geschlagen, was deine Krankheit angeht. Und außerdem bist du die einzige, die für diesen Posten geeignet ist. Bis es soweit ist, wollten wir so normal wie möglich weiterleben. Dazu gehört auch ein verantwortungsvoller Job", erkläre ich ihr. "Wenn es am Ende dann doch sein muss, kannst du in den nächsten vier Wochen die Abläufe ändern, die ganze Abteilung neu aufstellen und dann einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin aufbauen."
"Warum ich?"
"Weil ich nur dir diese Aufgabe zutraue und auch die anderen aus der Abteilung zu dir aufschauen."
"Ja, aber auch nur weil Verena durch Zufall den Artikel zum Experiment im Cern gelesen hat und von dort her meinen Namen kannte."
"Die Professoren haben also Wort gehalten?", frage ich.
"Ja, kaum zu glauben. Ich bin als gleichwertige Forscherin bei einem der wichtigsten, erfolgreichen und zukunftsweisenden Experimente der letzten zehn Jahre dabei. Aber von Forschung in dieser Abteilung habe ich keine Ahnung", meint sie.
"Du wirst hineinwachsen. Da mache ich mir keine Sorgen", beruhige ich Toni.
An diesem Abend kuscheln wir uns nur ins Bett und eng aneinander. Wir ...