Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... befreiendes Weinen, weil die ganze Anspannung von ihr abfällt. Sie hat zwar immer die Coole und Gefasste gespielt. Aber tief in ihrem Inneren hat es offenbar doch ganz anders ausgesehen.
"Ich glaube, das heißt, dass auch sie bereit ist", sage ich lächelnd zum Arzt.
Wir vereinbaren noch die Urzeit, wann wir uns beide im Krankenhaus einfinden, um den Eingriff durchführen zu lassen. Der Arzt klärt uns noch über die Risiken auf und was wir unbedingt beachten beziehungsweise vermeiden müssen. Aber wir hören eigentlich beide nur noch mit einem Ohr hin. Wir sind zu glücklich, dass wir dem Schicksal doch noch ein Schnäppchen schlagen können.
"Danke, Herr Doktor", bringt Toni gerade noch über die Lippen, als wir uns verabschieden.
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"Du bist mein Schicksal", meint sie nachdenklich, als wir beim Abendessen sitzen, "Woher hast du das gewusst?"
"Was gewusst?", frage ich überrascht.
"Du hast immer an mich geglaubt. Du hattest mehr Hoffnung und mehr Vertrauen in mich, als ich selber", erklärt sie.
"Ich liebe dich, mein Schatz. Ganz einfach!", antworte ich.
"Ich liebe dich auch, mein seriöser Enddreißiger. Mit jeder Faser meines Körpers", meint sie mit einem scheuen Lächeln. "Was wäre ich ohne dich?"
Epilog
"Delfine, wo seid ihr?", ruft Toni immer wieder über das Meer.
Wir sind erst vor einer Stunde in Zadar losgesegelt und sie kann es schon nicht mehr erwarten, ihre Freunde zu sehen und ihnen die gute Nachricht zu bringen.
Toni ist gesund! ...
... Die Knochenmarkspende hat bestens funktioniert und ihre Werte sind wieder völlig in Ordnung. Sie hat sich auch recht schnell erholt und so konnten wir unser Versprechen, zu den Delfinen zurückzukehren, auch schon recht bald in die Tat umsetzen.
Als endlich das typische Schnattern ertönt und die Delfine in der Bugwelle auftauchen, ist Toni nicht mehr zu halten. Sie zieht sich nackt aus und springt ohne zu zögern über Bord.
"Ich bin gesund, ich bin gesund. Ist das zu glauben?", ruft sie den Delfinen zu.
Die Tiere schwimmen auf sie zu. Die Wiedersehensfreude ist von beiden Seiten riesengroß. Toni greift sich die Flosse eines der Tiere und wird von ihm weit auf das Meer hinausgezogen. Ihr Vertrauen zu dem Delfin ist unerschütterlich. Es ist wohl das Tier, das eine besonders enge Bindung zu ihr aufgebaut hat. Die beiden kommen nach einiger Zeit wieder zum Boot zurück und toben weiter im Wasser. Die anderen begleiten sie.
Ich beobachte Toni und die Tiere die längste Zeit. Es ist einfach ein Vergnügen ihnen zuzuschauen. Sie lassen sich aufeinander ein, wie ich es noch nie gesehen habe. Nach einer ganz schön langen Zeit kommt Toni halb verschrumpelt aus dem Wasser und lacht über das ganze Gesicht. Sie ist einfach nur glücklich.
"Ich dachte, ich komme zum Sterben zurück. So ist es aber um Welten schöner! Ich bin zurückgekommen, um zu leben", sagt sie.
Dabei umarmt mich meine nackte Schönheit und küsst mich leidenschaftlich. Endlich ist sie die unbeschwerte ...