Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Einundzwanzigjährige, die sie eigentlich sein sollte. Mit der Krankheit ist eine große Last von ihr abgefallen. Aber sie hat sie auch geprägt.
Wir sind zwei Woche lang geblieben. In bewährter Art haben wir nachts in der Bucht geankert und sind dann am Tag zu unserem Restaurant gesegelt. Dort hat man uns berichtet, dass seit unserem letzten Besuch in der Bucht keine Delfine mehr gesichtet wurden. Erst mit uns sind sie zurückgekehrt.
Toni hat ihr Studium mit Bravour bestanden, noch während der Studienzeit die Forschungsabteilung definitiv übernommen und zu einer der erfolgreichsten Einrichtungen ihrer Art gemacht. Sie hat Kontakt mit den fünf Atomphysikern aufgenommen und sich mit ihnen ausgetauscht und sehr viele gemeinsame Experimente unternommen. Auch Werner haben wir regelmäßig besucht. Mein Unternehmen hat unglaubliche Vorteile aus ihrer Arbeit gezogen, dafür habe ich dann einen großen Teil der Gewinne wieder in die Forschung gesteckt. So hat Toni heute ihre eigene, weit über die Grenzen hinaus bekannte und angesehene Forschungseinrichtung.
Sie hat mich auch ihren Eltern vorgestellt. Aber es hat ganz lange gedauert, bis sie sich dazu entschlossen hat. Selbst nach ihrer Genesung hat sie noch lange damit gewartet, ihren Eltern die freudige Nachricht zu überbringen. Sie hat sie erst auf mein Drängen hin angerufen. Trotz allem sind es ihre Eltern, die ja auch ein Recht darauf haben, zu wissen, dass es der Tochter wieder gut geht.
"Das ist Conny, ihm verdanke ich ...
... mein Leben. Er hat mir Mut und sein Knochenmark geschenkt. Aber vor allem hat er immer an mich geglaubt, bedingungslos. Dafür werde ich ihm ein Leben lang unglaublich dankbar sein. Er ist nicht nur der Mann, den ich von ganzem Herzen liebe, er ist auch der Mann, von dem ich weiß, dass ich mich jederzeit und in jeder Situation blind auf ihn verlassen kann. Er ist ein unglaublicher Mensch", sagt sie bei der Vorstellung.
"Mein Schatz, sei uns nicht böse", bringt ihre Mutter gerade so hervor. Ihr kann ich deutlich ansehen, dass sie ein fürchterlich schlechtes Gewissen hat.
"Ihr habt mich hängen lassen, als ich Euch am dringendsten gebraucht hätte", meint Toni jedoch ganz trocken.
"Antonia, es tut mir leid!", meint ihre Mutter eindringlich.
Trotz allem bleibt das Verhältnis sehr distanziert. Ich fürchte, Toni wird diese Enttäuschung nie wirklich verwinden. Und um ehrlich zu sein, kann ich sie irgendwie auch verstehen.
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Wir haben ein Jahr nach ihrer Heilung geheiratet. Da war Serena schon drei Monate alt. Wir haben sie mit Sicherheit in unserer Bucht in Kroatien gezeugt. Toni hat mit der Transplantation die Pille abgesetzt und dann in Absprache mit mir nicht wieder genommen. Wir haben uns bewusst für Kinder entschieden. Zwei Jahre nach Serena machte Georg unser Familienglück komplett.
Wir sind jedes Jahr mehrmals zu unserer Bucht und zu den Delfinen zurückgekehrt. Auch die Kinder wurden von den Tieren angenommen und durften mit ihnen spielen und herumtollen. ...