Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Privatleben mehr.
Da im Moment Amy bei ihm ist und ihm beim Abendessen Gesellschaft leistet, kann ich eine kurze Pause einlegen. Ich bin im Wohnzimmer und schaue durch die große Glasfront in den Garten.
"Haben Sie keinen Hunger?", erkundigt sich Leyla.
"Doch, ja, was gibt es."
"Ein Gericht aus unserer Heimat. Es ist eine Art Eintopf mit Lammfleisch."
"Mh, das probiere ich gerne."
Leyla ruft etwas für mich Unverständliches in die Küche. Dann macht sie eine einladende Handbewegung in Richtung Terrasse. Ich folge ihr und setze mich an den Esstisch, den wir bereits perfekt gedeckt vorfinden.
"Wie soll ich Sie und den Prinzen ansprechen? Ich bin in solchen Dingen nicht sehr geübt", erkundige ich mich.
"In der Öffentlichkeit sollten Sie den Prinzen mit "Eure Hoheit" ansprechen und mich mit Prinzessin. Wenn wir alleine sind, können Sie mich gerne Leyla nennen. Ob mein Bruder Ihnen erlaubt, ihn beim Vornamen zu nennen, kann ich nicht sagen. Das dürfte sich aber in den nächsten Tagen wohl von allein ergeben", erklärt sie. "Darf ich Sie auch beim Vornamen nennen?"
"Natürlich, ich bin Mandy", biete ich an.
"Wir können auch gleich du sagen, wenn wir unter uns sind", antwortet die Prinzessin. "Wenn das in Ordnung ist."
"Natürlich, ich freut mich."
Ein Diener bringt einen Topf mit dem Essen. Teller, Brot und alles, was man sonst noch brauchen könnte, steht bereits auf dem Tisch. Leyla gibt mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich mich bedienen ...
... soll, und ich mache es. Ich schöpfe mir erst einmal eine kleine Portion auf den Teller. Man kann schließlich nie wissen, wie ein fremdes Gericht schmeckt. Wäre blöd, wenn ich den Eintopf nicht mag und einen überhäuften Teller aus reiner Höflichkeit leerlöffeln müsste.
"Du bist vorsichtig", grinst Leyla. Sie hat mich offenbar durchschaut.
"Ich möchte zuerst versuchen, wie es schmeckt."
"Das kann ich verstehen. Ging mir mit Euren Speisen nicht anders."
"Guten Appetit!", wünsche ich.
Ich nehme eine Gabel voll und puste, damit der Eintopf, der stark dampft, etwas abkühlt. Als Hauptbestandteile kann ich Kartoffeln oder so etwas ähnliches, sowie Fleisch und Gemüse ausmachen. Ich bin keine gute Köchin und kann deshalb nur eine grobe Einschätzung geben. Es duftet auf jeden Fall schon mal herrlich und mir läuft bereits beim Pusten das Wasser im Mund zusammen. Als ich mir den ersten Bissen in den Mund schiebe, breitet sich ein unglaublich köstlicher Geschmack in meinem Mund aus.
"Das ist das Leibgericht des Prinzen."
"Er hat Geschmack."
"Eigentlich ist dieser Eintopf ein Festtagsessen für arme Leute. Aber Ahmed ist nicht anspruchsvoll."
"Das hat er angedeutet."
"Mein Bruder ist die meiste Zeit bei seiner Amme aufgewachsen. Sie war eine liebevolle, aber einfache Frau. Sie hat ihn nicht anders behandelt, wie ihre eigenen Kinder. Deshalb ist mein Bruder bodenständig geblieben und ist es bis heute. Er legt wenig Wert auf seinen Status und auf Luxus. Er ist aber ...