Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... ich mit einem Lächeln und zucke mit der Achsel.
"Trotzdem kannst du zufrieden sein, wie dich deine Eltern genannt haben. In Europa trifft man zwischendurch auf sehr sonderbare Namen."
"Ihnen sind vermutlich nur die sonderbaren Namen aufgefallen."
"Wenn ich Du sage, dann solltest du es auch tun."
"Zu ´Euer Hoheit´? Riskiere ich dann nicht schon wieder meine körperliche Unversehrtheit?"
"Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du ein Schelm bist?"
"Nur meine Eltern."
"Sonst keiner? Das kann ich nicht glauben. Dein Mann?"
"Ich habe doch gesagt, dass ich keinen Mann habe."
"Dann eben dein Freund?"
"Ich habe auch keinen Freund", stelle ich klar. "Auch das habe ich schon erwähnt."
"Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", zitiert er Goethes Faust in einer etwas eigenwilligen Abwandlung. "Eine so hübsche und intelligente Frau hat keinen Freund? Sind die Männer in Europa verrückt?"
"Als Assistenzärztin hat man wenig Zeit für eine Beziehung."
"Warum glaube ich, dass das nicht der wirkliche Grund ist?", kontert er.
"Keine Ahnung?"
Er schaut mich von der Seite her an. Ahmed hat sich während unserer Unterhaltung im Bett etwas aufgerichtet und ich habe ihm zwei Kissen unter den Rücken geschoben. Sein Blick ist eindringlich und ungläubig.
"Ich hatte einen Freund. Der hat mich betrogen. Mit meiner besten Freundin."
"Wer sind die beiden? Ich lasse sie auf der Stelle wegen Hochverrats hinrichten."
"Hinrichten nicht ...
... gerade, aber dafür öffentlich auspeitschen. Das würde ihnen sicher guttun", sage ich kichernd.
"Und nach dem einen, gab es keinen anderen mehr?"
"Nicht wirklich. Ich hatte einige Dates, aber irgendwie habe ich bisher nicht den Richtigen getroffen."
"Wer ist für dich der Richtige?"
"Keine Ahnung? Ich denke, das erkenne ich, wenn ich ihn sehe", antworte ich ehrlich. "Vor allem muss ich ihm vertrauen können."
Er schaut mich mit seinen dunklen Augen weiterhin eindringlich an. Es kommt mir so vor, als würde er mich durchleuchten. Ich fühle mich wie nackt. Und das meine ich nicht körperlich. Es ist, als würde er alle Geheimnisse meiner Seele erforschen.
"Und was ist mit dir? Gibt es eine Prinzessin?", frage ich, um von mir abzulenken.
"Keine Prinzessin."
"Und Freundin?"
"Bei uns? Wo denkst du hin?"
"Du könnest ja in München sein, weil du hier eine heimliche Geliebte hast."
"Geliebte habe ich viele", grinst er. "Wenn es nach meinem Vater geht."
"Wie meinst du das?"
"Bei uns gilt ein Mann nur dann als wirklicher Mann, wenn er von unzähligen Frauen angehimmelt wird und sich mit ihnen vergnügt. Als Prinz hätte ich dabei kein Problem. Viele Frauen bieten sich mir mehr oder weniger offen an. Ich könnte jeden Tag mit einer anderen die Nacht teilen."
"Und du legst eine nach der anderen flach?"
"Flach ... was?", erkundigt er sich.
"Das ist bei uns so ein Ausdruck. Du gehst mit denen, die dir gefallen, ins Bett?"
"Das denkt mein Vater, weil er es ...