Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... notgedrungen habe ich dabei auch das Gegenteil mitgekriegt, wie man eine Waffe entsichert.
Und das mache ich, in Windeseile. In einer fließenden Bewegung reiße ich sie nach oben. Mir ist klar, dass ich mich beeilen muss. Solange Ahmed nicht neben ihm ist, kann ich ihn nicht treffen, ich habe freie Schussbahn. Später könnte es gefährlich für ihn werden, wenn ich schießen. Jetzt aber geht es noch und ich komme dem Täter zuvor. Ich versuche halbwegs zu zielen und ziehe auch schon den Abzug. Ein lauter Knall und ein Schrei geben lautstark Zeugnis davon, dass ich abgedrückt und getroffen habe.
Immer noch angespannt halte ich zur Sicherheit die Waffe immer noch auf den Mann gerichtet und bin bereit, sofort ein zweites Mal zu feuern, sollte er nicht von seinem Plan ablassen. Zu meiner Beruhigung sackt er kurz vor dem Bett zusammen und bleibt reglos liegen.
"Mach bitte Licht", rufe ich Ahmed zu. "Wenn du kannst. Bitte!"
Die Nachttischlampe flackert auf und ich sehe den Eindringling am Boden liegen. Ich sehe, wie Ahmed sich erheben will.
"Bleib ihm fern. Er hat ein Messer."
"Aber was sollen wir machen?"
"Ich habe seine Pistole, ich schaue nach."
"Wie kommst du denn an eine Waffe?"
"Lange Geschichte."
Während dieses Gesprächs stehe ich auf und nähere mich langsam dem am Boden liegenden Mann. Die Waffe habe ich immer noch auf ihn gerichtet, bereit sofort zu schießen, sollte er sich auch nur ein kleines Bisschen bewegen. Aber er scheint nicht mehr in der ...
... Lage zu sein, etwas zu unternehmen. Auch das Messer ist ihm aus der Hand gefallen und liegt etwas abseits. Endlich kann ich mich ein wenig entspannen.
Doch in dem Moment wird auch schon die Tür aufgerissen und ein mit einer Maschinenpistole bewaffneter Sicherheitsmann stürmt ins Zimmer. Die Mündung ist auf mich gerichtet.
"Waffe fallen lassen!", brüllt er.
"Lassen Sie Ihre fallen, oder ich schieße. Euch Sicherheitsleuten kann man offenbar nicht trauen", rufe ich zurück.
Ich habe meine Pistole wieder nach oben gerissen und habe den Finger am Abzug. Der Mann, den ich nun als den Chef des Sicherheitsdienstes erkenne, stutzt. Er betrachtet mich mit der Waffe in der Hand und dann den am Boden liegenden Angreifer. Ich habe also richtig gesehen, es ist einer von den Leuten, die eigentlich für die Sicherheit im Haus sorgen sollten.
Als er das Messer neben dem am Boden liegenden Typen sieht, lässt er die Maschinenpistole sinken. Er wirkt schockiert.
"Ich glaube, wir können beide die Waffen runternehmen", schlägt er vor.
Nun klettert Ahmed aus dem Bett und nimmt mich in den Arm. Jetzt, wo die Gefahr vorüber ist, merke ich erst, dass ich anfange zu zittern. Vorher war mein Körper mit Adrenalin vollgepumpt. Doch nun, wo die Anspannung nachlässt, kommt die Angst in mir voll durch.
Ich blicke an mir hinab und bin froh, dass ich diesen Abend offenbar aus einer Eingebung heraus, einen Pyjama angezogen habe. Der Gedanke mag zwar, in Anbetracht der Gefahr, in der wir ...