Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... geschwebt sind, etwas sonderbar anmuten, aber das menschliche Hirn geht manchmal eigene Wege.
"Du hast mir das Leben gerettet", meint er staunend. "Was ist passiert."
"Das würde mich auch interessieren", meldet sich der Sicherheitsmann.
"Moment bitte", sage ich.
Ich löse mich von Ahmed, gehe ins Bad und ziehe mir einen Bademantel an. Ich habe zwar den des Prinzen erwischt und er ist mir zu groß, aber das ist mir im Augenblick egal. Ich möchte nur etwas bedeckter sein, wenn hier gleich noch weitere Leute herumlaufen. Dann kehre ich ins Zimmer zurück. Der Sicherheitschef kniet neben dem Angreifer, fühlt den Puls und telefoniert. Er ruft die Rettung. Offenbar lebt er noch.
"Der hat ganz schön etwas abbekommen", grinst er. "Meine Hochachtung. Da muss man einen klaren Kopf bewahren."
"So klar war mein Kopf auch nicht. Es war eher eine Reaktion aus dem Bauch heraus."
Dann erzähle ich die Geschichte. Allerdings lasse ich aus, dass ich im Zimmer war und ins Bad gegangen bin. In meiner Version habe ich auf dem Gang etwas gehört, bin dem nachgegangen und habe den Mann gesehen, wie er sich ins Zimmer des Kronprinzen geschlichen hat. Ich bin ihm gefolgt, habe es geschafft das Skalpell zu nehmen und unbemerkt hinter ihn zu kommen. Von da an entspricht dann meine Erzählung auch den Tatsachen.
Sowohl Ahmed als auch der Sicherheitschef machen große Augen, als ich überraschend sachlich erkläre, welchen Nerv ich durchtrennt habe und warum.
"Leg dich nie mit einer ...
... Ärztin an, kann ich da nur sagen", grinst Ahmed.
"Die sind nicht nur gewohnt, Blut zu sehen, die wissen auch genau, wo sie dir wehtun können", ergänzt lachend der Sicherheitschef.
Inzwischen kommen auch Leyla und Amy ins Zimmer und bestaunen den immer noch reglosen Körper, der von den inzwischen eingetroffenen Sanitätern auf eine Trage gehievt wird. Da die Prinzessin dabei blass wird, weise ich Amy an, mir zu helfen, sie in ihr Zimmer zu verfrachten. Dort erzähle ich den beiden, was passiert ist. In diesem Fall muss ich nicht um den Brei herumreden, um zu erklären, wie ich ins Zimmer gekommen bin. Sie wissen ja, dass ich die Nächte bei Ahmed verbringe.
"Ein Attentat in unserer Villa", ist Leyla schockiert. "In welcher Welt leben wir?"
"Zum Glück war Mandy da", beruhigt sie Amy. "Du bist der beste Wachhund."
Dabei grinst sie mich an. Mir ist klar, dass sie damit versucht, die Situation etwas zu entspannen. Aber bei Leyla sitzt die Angst tief. Ich kann sie gut verstehen. Wenn in deinem Haus geschlossen wird und du dazu kommst, wie ein Schwerverletzter am Boden liegt, dann ist das schon beeindruckend. Mir als Ärztin macht es natürlich weniger aus, aber auch mir ist klar geworden, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Ahmed nach dem Leben trachten. Trotzdem versuche ich Leyla zu beruhigen.
"Es ist nichts passiert. Wir müssen aber die Sicherheitsvorkehrungen verstärken."
"Das müssen wir", sagt Leyla apathisch.
"Soll ich dir etwas zur Beruhigung geben? Ich ...