1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 06


    Datum: 02.10.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    20 Festung Dorste
    
    „Dort vorne ist es. Manuel hat es ziemlich genau getroffen."
    
    Maximilian richtete sein Fernglas auf das große Gebäude mit seinen zwölf Stockwerken. Es musste an die dreißig Meter hoch sein, maß in seiner Frontbreite mindestens hundert Meter und war von einer unstrukturierten und dennoch gewaltigen Mauer umgeben. Aus einigen der Fenster stieg Rauch auf und der Lärm von Hammerschlägen hallte zu ihnen rüber.
    
    Wanda nahm ihrerseits das Gebäude in Augenschein. Es gab noch kleinere Ruinen darum herum, doch diese schienen nicht bewohnt zu sein. Es wurden ihr 216 Ziele angezeigt, allesamt von Kee als gefährlich klassifiziert. Und dort wollte ihr Max hinein? Sie hatte es ihm gestern noch einmal auszureden versucht, aber er wollte eine Lösung und die hieß in seinen Augen verhandeln. Erst wenn das nichts fruchtete, würde man die Rads in ihrem Gebiet aktiv schützen müssen.
    
    „Gut, Max. Du zählst jetzt von 300 herunter, dann gehst du zu dem Eingang auf der Vorderseite. Es sind zwei versteckte Posten in den kleinen Häuserruinen in der Nähe, sie werden sich versuchen an dich heranzuschleichen. Reagiere nicht auf sie! Sollten sie dir gefährlich werden, kümmere ich mich."
    
    Maximilian vertraute Wanda blind. Das Kee würde ihr einen taktischen Lageplan vorlegen, nachdem sie handeln konnte.
    
    „Du gibst mir einfach nur Deckung, ja? Halte es zurück!"
    
    Wanda versprach es ihm, verschmolz mit dem Hintergrund und war verschwunden. Maximilian fing langsam zu zählen an, ...
    ... anschließend näherte er sich dem Gebäude über die zerstörte und von unzähligen Pflanzen durchbrochenen Straße.
    
    Niemand war zu hören oder zu sehen. Selbst das Hämmern hatte von jetzt auf gleich aufgehört. Hatte man ihn schon entdeckt? Diese Männer waren gerissen und routiniert im Kampf, Maximilian hatte das schon eindrücklich am eigenen Leib erfahren müssen.
    
    Langsam näherte er sich der riesigen Schrottmauer an. Mindestens vier Meter hoch, war sie aus vielen Trümmer und Wrackteilen gebaut worden und neben Fragmenten von Autos und Lkw´s, konnte Maximilian auch Einkaufwagen, Reifen, Fensterrahmen, Türen, Mülltonnen und Container ausmachen.
    
    Maximilian behielt einzig die Mauer im Auge. Auf keinen Fall wollte er verraten, dass er die ungefähren Standorte der beiden Posten kannte. Alles was die Wachen provozierte und ihn als gefährlich erscheinen ließ, muste er unbedingt unterlassen.
    
    „Bläb stan, Aslok! Son bis tott!"
    
    Hörte er eine Stimme, die ihn schon auf hundert Meter anrief.
    
    „Lech de Wafn an Bode!"
    
    Maximilian blieb zwar stehen, legte aber seine Waffe nicht ab. Er gab sich betont selbstbewusst und blickte zu der Mauerkrone hinauf, ohne dort oben jemanden erkennen zu können.
    
    „LECH DE WAFN HIN!"
    
    „Mit wem kann ich sprechen? Gibt es jemanden unter euch, der gastfreundlicher ist?"
    
    „We ficke de in te Asch tu Swanschlutzer! Isch te Gaschtfraindlich nug?"
    
    Gelächter wurde hinter der Mauer laut und wie zur Bestätigung ratterte ein Gewehr los und ein paar Kugeln ...
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