1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 08


    Datum: 01.11.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... Mühe das Gehörte zu verarbeiten. Natürlich hatte er die Veränderungen an ihr bemerkt und auch ihre Erklärungen zur Kenntnis genommen, aber das Ausmaß des Ganzen begriff er erst jetzt.
    
    „Lass uns schöne Dinge schaffen und Frieden finden. Dann wird es das Kee sein, dass sich dir anpassen muss. Oder nicht?"
    
    Wanda lachte verhalten.
    
    „Glaubst du wirklich, dass es so einfach sein kann?" Sie dachte einen Moment lang über seine Worte nach.
    
    „Der Umkehrschluss, nicht wahr?"
    
    Maximilian küsste sie am Nacken und biss ihr dann zärtlich ins Ohrläppchen.
    
    „Genau so. Du spürst es doch jedes Mal, wenn wir miteinander geschlafen haben."
    
    Sie gab ihm Recht. Mit jeder intimen Nähe, die er ihr gab, war sie wieder ein Stück weit sie selbst geworden."
    
    „Vielleicht hast du Recht und es gibt doch noch einen gangbaren Weg für mich." Stellte sie nachdenklich fest. „Gehen wir nach Hause, Max. Ich will die Sicherheit haben, dass mit unseren Lieben alles in Ordnung ist."
    
    Drei Stunden später hatten sie ihr Zuhause erreicht und wurden von aufgeregten Siedlern und Besuchern begrüßt, die sich allesamt um sie gesorgt hatten. In diesem Moment empfanden sie alle unbeschreibliche Erleichterung und fühlten sich durch sie gemeinsam verbunden. Gab es vielleicht doch noch Zuversicht? Wanda sah den Menschen in ihre Gesichter. Jeder von ihnen war doch voll davon in diesem Moment. Maximilian hatte wahrscheinlich wirklich den Kern der Sache getroffen. Solche Augenblicke wie dieser jetzt, gaben ihr ...
    ... etwas von ihrer Persönlichkeit zurück, von der sie in den letzten Wochen und Monaten so viel verloren hatte.
    
    Maks kam angerauscht, streckte ihre dünnen Ärmchen nach ihr aus und ließ sich von ihr auf den Arm nehmen. Sofort vergrub das Mädchen ihren Kopf an Wandas Hals und stieß dabei einen befreienden Stoßseufzer aus.
    
    Manuel kam mit Soks auf den Schultern herbeigeeilt, umarmte Maximilian, fragte ihn nach der Oststadt aus, bekam aber nur abweisende Antworten.
    
    „Wartet doch bitte! Lasst uns erst einmal ankommen." Bat er die Leute.
    
    Ein Lagerfeuer wurde angezündet, am Tag erlegtes Wild ausgenommen, zerteilt und auf einen Spieß gesteckt, Früchte und Teigfladen verteilt, die von den Frauen aus gefundenen Getreidepflanzen und Knollen bereitet worden waren, sowie Epapäckchen, die Wanda jeden Siedler und Besucher reichte. Ihr erster Krieg schien ausgefochten und diesen Umstand wollten sie alle miteinander feiern. Eine direkte Gefahr schien es für die kleine Siedlung die nächste Zeit nicht zu geben.
    
    31 Justins Leid
    
    Justin stand seit Stunden auf ein und derselben Stelle und wartete sehnsüchtig darauf, dass seine Eigentümerin endlich von ihrem Dienst zurückkehrte. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass das Wort Spielzeug wörtlich zu verstehen war und das er als Mensch auf eine Sache reduziert werden könnte. Eine Maske über seinen Kopf gestülpt, seine Hände in merkwürdigen Kugeln eingeschlossen und seine Füße durch Knöchelschellen und einer kurzen Kette miteinander ...
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