1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 08


    Datum: 01.11.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... nächsten Zeit in Angriff nehmen wollte. Wahrscheinlich würde er überhaupt nicht verstehen, wo ihr Problem lag.
    
    „Ich gehöre einfach nicht dazu, das ärgert mich."
    
    Maximilian blickte mit betrübter Miene zu ihr auf.
    
    „Aber wie kommst du darauf? Die Leute schätzen dich und sagen dir doch immer wieder, wie großartig sie das finden, was du für uns alle leistest. Mera hat mir erzählt, dass sie ihr nächstes Kind Wanda nennen möchte. Du bist so eine Art Schutzgöttin für sie, wie sie mir erklärt hat. Macht dich das denn nicht stolz?"
    
    „Mich würde es stolz machen, wenn sie nicht ihre Tochter von Maks weggezogen hätte, als sie miteinander gespielt haben. Angeblich wollte sie bei ihr nach Läusen suchen, aber wir wissen es beide besser denke ich. Ich habe jedenfalls gespürt, dass sie in diesem Moment gelogen hat.
    
    Maximilian sah sichtlich bestürzt zu ihr auf. Er vergas immer wieder, dass Wanda bis zu einem gewissen Grad in die Köpfe der Menschen hineinblicken konnte. Würde ihn solch eine Fähigkeit nicht auch wahnsinnig werden lassen? Wem sollte man noch vertrauen?
    
    „Lügt Manuel?"
    
    Wanda verneinte.
    
    „Bertram und einige andere auch nicht. Aber die Mehrzahl von ihnen sind falsche Schlangen. Und die meisten ihrer Geschichten ausgedacht und erlogen. Ich würde am liebsten mit den Besuchern zu Iga in den Wald ziehen. Bei denen muss man sich über so etwas keine Sorgen machen."
    
    „Es sind halt Menschen, Wanda. Und ihr Leben eine einzige Komödie oder Tragödie, je nachdem. ...
    ... Verurteile sie nicht so hart, denn Lügen kann auch der Versuch sein, sich zu schützen, verstehst du? Vielleicht wollte sie wirklich nicht, dass ihre Tochter mit Maks spielt, aber das liegt an dem Bild, welches sie in ihrem Kopf hat, verstehst du? Man hat es ihr jahrelang eingetrichtert. Es dauert halt, bis neue Eindrücke dieses alte Bild überlagern und wir helfen ihnen dabei."
    
    „Ich habe gehört, wie einer der Männer dich gestern gefragt hat, ob wir unsere Nahrungsmittel im Winter mit den Rads teilen werden."
    
    „Und ich habe ‚ja' gesagt."
    
    „Und er sagte, nachdem du gegangen warst, dass er es nicht einsehen wolle, diesen Viechern Essen zu geben, wenn diese es sich nicht verdient haben. Aus seiner Sicht sind sie nutzlos, Max. Sie arbeiten nicht und Fressen und Faulenzen den ganzen Tag."
    
    Sie zeigte ihre Wut immer deutlicher.
    
    „Und mit diesen Leuten willst du weiter zusammenleben? Was wenn du irgendwann nicht mehr da bist? Stürzen sie sich dann auf unsere Besucher und schneiden ihnen ihre Köpfe ab? Frag dich selbst, ob du das für so abwegig hältst."
    
    Maximilians Miene verfinsterte sich. Jedes ihrer Worte wirkte bei ihm nach.
    
    „Trenn dich von ihnen. Sag ihnen sie sollen Abstand zu uns halten. Ich verteidige sie, kein Problem, aber sonst möchte ich nichts mit ihnen zu schaffen haben."
    
    „Auch mit denen nicht, die bisher weder gelogen, noch den Rads gegenüber Feindschaft gezeigt haben?"
    
    Wanda zögerte. So einfach war es also auch für sie nicht.
    
    „Sie können meinetwegen ...
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