1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 08


    Datum: 01.11.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... der Tod als tägliche Möglichkeit akzeptiert. Eigentlich machte man sich nur Sorgen darum, wie lange es dauerte, bis der Sensenmann einen holen kam.
    
    Bertram jedenfalls musste warten und leidete still aber deshalb nicht minder qualvoll vor sich hin. Vor allem für Maximilian eine Tortur das Leid seines Freundes mit ansehen zu müssen. Die Besucher waren es schließlich, die den Alten auf seiner letzten Reise begleiteten, ihn fütterten und dabei mit Zärtlichkeiten und ihrer Nähe bedachten. Auch das war ein eindrucksvolles Zeichen, nicht nur für den Sterbenden selbst, sondern auch für seine Angehörigen, die sehen konnten, wie sehr diese seltsamen Gestalten die Schmerzen ihres Freundes zu lindern verstanden.
    
    Drei Tage später hatte er es dann schließlich geschafft und sowohl die Siedler, als auch die Besucher nahmen Abschied von dem Alten. Er war ein Mensch gewesen, der den Wandel im Denken und Handeln konsequent vollzogen hatte und Maximilians und Wandas Weg gefolgt und sich seinem Ziel verschrieben hatte.
    
    So trugen die beiden seinen Leib zusammen mit seinen engsten Freunden in den Busch hinein, suchten ihm auf einer schönen Lichtung einen Platz und brachten ihn zusammen in die Erde. Er hatte jetzt seinen Frieden gefunden und sich auf seine letzte schöne Reise begeben.
    
    Maximilian haderte nicht mit seinem Leben, ganz im Gegenteil. Die kleine Siedlung wuchs und gedieh, täglich passierte irgendetwas, wobei man seinen Rat und Hilfe suchte und Wanda forderte ihn in einem für ...
    ... ihn lustvollen, aber nicht belastbaren Maße. Von ihm aus hätte es so weitergehen können und gerade die einfache Art des Lebens, zeigte ihm ein ihm unbekanntes Maß an Freiheit und Glück auf, welches er zuvor nicht gekannt hatte.
    
    So saß er jetzt vor dem Haupteingang in einem Liegestuhl, den Silvio, ein Siedlerjunge, extra für ihn gebastelt hatte, blinzelte zur Sonne hinauf und versteckte schließlich sein Gesicht vor ihren Strahlen mit einer großen Pappe, die er sich extra zu diesem Zweck im Büro gesucht hatte. Er hatte den ganzen Morgen die Pflanzen gewässert, mit den Männern Holz geschlagen und den Frauen beim Töpfern zugesehen. Die Zeit drängte und alle waren damit beschäftigt, sich auf die Nachsommerzeit vorzubereiten. Wie der Winter werden würde, wusste man nicht. Sowohl zeitlich, als auch in seiner Intensität war er die letzten Jahre sehr schwer einschätzbar geblieben, wie ihm die Siedler erzählt hatten.
    
    „Drei Gelbe!"
    
    Wanda eilte an ihm vorbei. Sie hatte gerade ein paar Kinder zum Bach gebracht, sie dort gewaschen und kam jetzt mit ihnen zurückgelaufen. Das die Symbole noch keine Bedrohungsstufe zeigte, sollte nichts heißen, das konnte sich von einem Augenblick auf den anderen ändern.
    
    Maximilian versuchte, sich aufzurichten, doch der bequeme Stuhl verwehrte es ihm im ersten Moment. Wanda hielt ihm ihre Hand hin, er griff danach und ließ sich von ihr aufhelfen. Unter anderen Umständen hätten sie darüber gelacht, doch jetzt verbot es ihnen die Situation.
    
    „Wie ...