1. Ihr erster Kuss kam nicht von ihm 01


    Datum: 03.11.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byponygirlie

    ... bescheren würde. Vielleicht musste sie sich auf Romane aus dem Studium an Yale konzentrieren -- dort wo angehende Ärzte auch Basketball spielten. Solche Typen, die 2 m groß waren und die beim Tanzen einen Kopf größer als Aniela waren.
    
    Aniela wird wütend
    
    Die Stunde der Wahrheit kam, als die Feier nur noch eine Stunde entfernt war. Ich hatte es mich nicht getraut, die Kontaktlinsen schon einmal an der Uni auszuprobieren. Dazu hätte ich ja Aniela bitten müssen, sie mir einzusetzen.
    
    Ich hatte mich inzwischen schon komplett umgezogen und raffte meinen Mut zusammen, um nach dem Einsetzen zu fragen. Ich hatte leider diesen extremen Lidschlussreflex, der es mir unmöglich machte, die selber einzulegen. Irgendwie schaffte es Aniela, mich jedes Mal geschickt abzulenken. Ich rief leise nach ihr.
    
    Aniela kam sofort. Ihr Anblick war bald ein Schock. Sie war noch nicht fertig, sondern erschien ohne Rock und Bluse. Später erklärte sie mir, dass sie Hemmungen gehabt hätte, unter dem Kostüm richtige Unterwäsche zu tragen und deshalb Sportkleidung gewählt hatte.
    
    Sie trug eine schwarze, enge und kurze Sporthose sowie einen ebenfalls schwarzen. elastischen Sport-BH. Ihre muskulösen Beine und Arme waren in voller Länge zu sehen. Sie sah so aus, als ob sie gleich eine Aerobic-Klasse leiten würde. Ich begriff, weshalb sie in Judo so gut war. Sie sah voll durchtrainiert aus.
    
    Trotzdem waren ihre Hände und Finger so etwas von sanft und sensibel, als sie mir vor dem Spiegel die ...
    ... Kontaktlinsen einsetzte. Ich kam mir neben ihr wie ein Tollpatsch vor. Das drückte ich auch so ähnlich aus. Sie lachte nur.
    
    „Wozu habe ich denn Sanitäterin gelernt?"
    
    In der Hinsicht war sie voller Selbstbewusstsein. Was ihre eigene Attraktivität betraf, das besaß sie diese Eigenschaft nicht. Vielleicht kam es durch die ganzen Jahre, wo sie immer nur wegen ihrer Körpergröße gehänselt worden war.
    
    Wenn schon, denn schon. Wir benutzten Lippenstift und Wimperntusche sowie Lidschatten. Etwas was in unseren Familien eher unpopulär war, um es milde auszudrücken. Aber wir waren eben nicht in unserem Dorf, sondern in Vechta. Ein leichter Sommermantel reichte für den kurzen Weg.
    
    Irgendwie hatte ich unwillkürlich erwartet, dass wir krass auffallen würden, aber dies war überhaupt nicht der Fall. Es gab so viele bunte und knallige Kostüme, dass wir eher als unauffällig in dieser Menge erschienen.
    
    Es brauchte bald zwei Stunden, bis wir uns einigermaßen ‚akklimatisiert' hatten. Dann wurden wir auch etwas abenteuerlustiger. Ich begab mich in die Nähe der Bar und ließ mich tatsächlich von einem jungen Mann in einem Clownskostüm, zum Tanzen auffordern.
    
    Aniela diskutierte mit Leuten vom Judo. Sie schwankte in ihrer Laune zwischen amüsiert und dann wieder genervt. Sie mochte die teils bewundernden Blicke für ihre langen Beinen und war dann wieder genervt, wenn jedes Hochrutschen ihres Rockes sofort gewisse neugierige Augen auf sich zog.
    
    Mein Clown bewegte sich tanzend in eine Ecke ...
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