1. Jung, Devot Sucht ... (01)


    Datum: 16.11.2021, Kategorien: Schwule Autor: byAigis

    „Du kleines, geiles Miststück. Ich werde dir meinen Schwanz in den Arsch rammen und dir meinen Saft in den Mund spritzen. Schick mir deine Bewerbung". Ich glaubte nicht richtig zu lesen. Was für ein ungehobelter Prolet, was für ein rüpelhafter Unhold, was für ein stilloser Großkotz. Damit hatte ich nicht gerechnet. Was erdreistet sich dieser Piefke, so mit mir zu reden, mir so einen Brief zu schreiben?
    
    Mit Vorfreude und klopfendem Herzen hatte ich den Briefumschlag noch im Treppenhaus aufgerissen, als ich die Post aus dem Briefkasten holte. Es war die Zuschrift auf eine Chiffre-Anzeige, die ich vor einigen Tagen in der örtlichen Tageszeitung aufgegeben hatte. Auf dem Versandumschlag mit dem Logo der Zeitung war ein Aufkleber mit meiner Adresse und Chiffre-Nummer angebracht. Darin befand sich dann ein kleineres, verschlossenes Kuvert das der Briefschreiber mit Chiffre-Nummer an den Zeitungsverlag zur Weiterleitung an mich als Inserenten geschrieben hatte. So war das damals im Jahr 1977 in der Vor-Internetzeit. Wenn man etwas verkaufen oder kaufen wollte, ohne seine Telefonnummer preis zu geben. Wenn man eine Wohnung, Bekanntschaften für Freizeitaktivitäten oder die große Liebe suchte, gab man Chiffre-Anzeigen auf und antwortete auf Chiffre-Anzeigen.
    
    1977 wurde Jimmy Carter 39. Präsident der USA, die RAF hatte Hans Martin Schleyer entführt und der allererste Star-Wars-Film kam in die Kinos. 1977 war ich 22 Jahre alt, verliebt in meine Freundin und spätere Ehefrau, mit ...
    ... der ich damals in einer 3-Zimmer-Dachgeschosswohnung zusammenlebte. Heute bin ich 66. Ich war überwiegend glücklich und zufrieden, hatte mein Studium erfolgreich beendet, sofort einen gut bezahlten Job gefunden und war auf dem besten Weg, Karriere zu machen. Auch in punkto Erotik ging es mir eigentlich ganz gut. Ich konnte vögeln, wann immer ich wollte, und ich wollte oft.
    
    Soweit so gut. Dennoch verfolgte mich immer wieder eine Phantasie, die mit meiner Freundin definitiv nicht realisierbar gewesen war. Ich wollte Sex mit einem Mann, einem älteren Mann, am liebsten einem alten Mann, mindestens 60 oder 65 Jahre alt, also dreimal so alt wie ich damals war. Ich wollte den Schwanz dieses Mannes mit meinen Händen umfassen, an ihm schnuppern, ihn liebkosen, küssen, lecken, lutschen. Ich wollte, dass er sich in meinem Mund aufbäumt, pulsiert und mir seinen Saft in meinen Rachen laufen lässt.
    
    Immer wieder verscheuchte ich diese Phantasie und immer wieder schlich sie sich in meine Gedanken zurück. Während längerer Autofahrten, wenn ich durch das Steuern des Autos und Reagieren auf den Verkehr unterfordert war, schwelgte ich in dieser Phantasie. Im Halbschlaf, wenn ich nachts auf die Toilette musste und danach nicht sofort wieder einschlafen konnte, breitete sich diese Phantasie unerbittlich in meinem Kopf aus. Ich sah mich vor einem alten Mann knien, ich sah mich haarige Hoden lecken, ich sah, wie sich mein Mund über über eine pralle Eichel stülpte und ich sah auch, wie ich über ...
«1234...15»