Freya
Datum: 26.11.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... bei ihm ist. Wie sonst käme er so schnell an die vertraulichen Informationen?
"Jeden Abend?"
"Nein, zwei oder drei Abende die Woche."
"Und da verdienst du so gut?", wiederholt er sich.
"Nachtarbeit wird doppelt bezahlt. Dazu kommt, dass sie nicht leicht Mädchen finden, die zwar Abi haben, aber nur als Bedienung arbeiten. Die Trinkgelder fließen großzügig und machen auch noch einen schönen Batzen Geld aus."
Ich versuche halbwegs plausibel zu erklären, warum dieser Job so viel Geld abwirft, ohne ihm beichten zu müssen, dass meinen Körper inklusive ist. Das muss er nicht unbedingt wissen.
"Da wirst du sicher nur knapp bekleidet sein."
"Vermutlich."
"Und die Typen werden versuchen dich zu begrapschen."
"Vermutlich", pflichte ich ihm bei. "Aber ich weiß, mich zu wehren. Keine Sorge!"
"Ach was, wehren! Am besten du angelst dir einen von diesen reichen Typen und heiratest ihn. Dann wären wir auf einen Schlag unsere Schulden los", meint er.
Ich schaue ihn verblüfft an. Mein Vater scheint das ernst zu meinen, was er gerade gesagt hat. Er lächelt verschlagen. Der hat doch keine Ahnung vom Leben.
"Das geht nicht so leicht, wie du glaubst."
"Ach was, wenn das ein Club für Reiche ist, dann hast du doch die Auswahl. Du darfst eben nicht zu verklemmt sein."
"Nicht zu verklemmt sein? Was soll das denn bitte heißen?"
"Mein Gott, Mädchen! Wenn einer mehr will, dann solltest du es ihm geben."
"Ich soll mich zur Hure machen?", frage ich gespielt ...
... verärgert.
"Jetzt sei nicht so kleinlich. Ich habe doch nur gesagt, wenn der Richtige kommt, dann greif zu und pack die Gelegenheit beim Schopf."
"Aber Vater, das sind vermutlich alles alte Männer."
"Na und?"
"Du würdest mich echt an einen alten Sack verkuppeln?"
"Warum nicht? Wenn er unsere Schulden übernimmt und deine Geschwister ein sorgloses Leben haben können."
Er hält das tatsächlich für eine Lösung des Problems. Dass ich dabei auf der Strecke bleibe, daran denkt er keine Sekunde. Ich gehe in die Küche und hole Kaffee. Diese Unterhaltung wird mir allmählich zu blöd. Mein Vater ist nicht der Hellste. Aber so etwas hätte ich ihm dann doch nicht zugetraut. Er scheint dermaßen darauf konzentriert zu sein, die Schulden aus der Welt zu schaffen, dass er ganz vergisst, was sein Vorschlag für mich bedeuten würde. Dass er mich so bereitwillig für Geld verkuppeln möchte, schockiert mich schon sehr.
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Ich gehe den Weg durch den Wald in Richtung Schloss. Mit jedem Schritt steigt mein Unbehagen. Je näher ich meinem Ziel komme, umso unsicherer werde ich. Ob ich nicht doch einen Fehler begangen habe, indem ich mich auf das alles eingelassen habe? Ich bin etwas früher dran, da mich Lydia noch einweisen muss. Ich habe noch immer keinen blassen Schimmer, was an diesem Abend auf mich zukommt.
Der Sex mit dem Grafen hat in mir gemischte Gefühle geweckt. Einerseits war es mir fürchterlich peinlich, mich von einem mir praktisch unbekannten Mann vögeln zu lassen - ...