Zufällige Begegnung
Datum: 09.12.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... den Blick auf den Verkehr vor uns und sagt nichts.
"Wie heißt Ihr beiden überhaupt. Man hat uns noch nicht vorgestellt", lenke ich ab.
"Ich bin Aylin", sagt das Mädchen.
"Und ich bin Kevin", fügt der Junge hinzu.
"Wie alt seid Ihr?", frage ich weiter.
"Ich bin zwölf und er ist zehn", antwortet Aylin für beide.
"Ihr besucht die Schule?", erkundige ich mich.
"Ja", antwortet Kevin. "Pia sagt, Lernen ist ganz wichtig."
"Damit hat Eure Schwester auch völlig Recht. Seid Ihr gute Schüler?"
"Kevin tut sich beim Rechnen etwas schwer. Aber sonst geht es. Ich helfe ihm manchmal", erzählt Aylin.
"Du bist eine liebe Schwester - wie Pia", stelle ich fest.
"Pia ist die Beste!", stellt Kevin klar.
"Ja, wenn wir sie nicht hätten", pflichtet ihm Aylin bei.
In ihrer Stimme schwingt Trauer mit. Im Rückspiegel fange ich ihren Blick ein. Sie schaut zu Pia und in ihren Augen erkenne ich immense Liebe.
"Dabei fallen wir ihr nur zur Last", meint Kevin.
"Ach Blödsinn, Ihr seid keine Last für mich", antwortet Pia sofort. "Das dürft Ihr nicht einmal denken."
"Ich bin schon alt genug, um zu sehen, dass du es nicht leicht mit uns hast", widerspricht Aylin. "Glaubst du, wir bekommen nicht mit, dass du manchmal abends im Bett weinst?"
"Kommt, reden wir nicht mehr drüber. Ich habe Euch lieb!", würgt Pia das Gespräch ab. In ihren Augen funkelt es feucht und sie hat eine belegte Stimme.
Wir haben inzwischen die Einfahrt erreicht. Ich betätige die ...
... Fernbedienung und das Metalltor gleitet geräuschlos zur Seite. Alle schauen gebannt auf das Tor. Vor allem die Kleinen sind neugierig, was sich dahinter verbirgt. Auch Pia wirft mir einen Blick zu, den ich nicht deuten kann. Mir ist klar, für die drei liegt hinter diesem Tor eine ganz neue, unbekannte Welt.
"Ich wollte dich nicht mit meinen Problemen belasten", sagt sie leise.
"Ich habe es dir doch angeboten", antworte ich.
"Danke!", meint sei. "Das war Rettung in allerletzter Sekunde."
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Pia bringt die Kinder zu Bett. Es war ein aufregender Tag. Nach dem Rauswurf aus ihrer Wohnung folgte am Nachmittag der Einzug bei mir. Es war die helle Aufregung für die Kinder und damit auch für Pia, das passende Zimmer auszusuchen. Schlussendlich hat Pia das Zimmer zwischen jenen von Kevin und Aylin beziehen müssen. Die Kinder haben darauf bestanden, nicht zu weit von ihrer Schwester getrennt zu sein. Mein Zimmer grenzt an jenes von Kevin.
Wir haben die Sachen, welche die Umzugsfirma schon wenig später brachte, zunächst in der Garage verstaut. Wir haben auf die Schnelle die wichtigsten persönlichen Dinge herausgesucht. So konnten die drei ihre Zimmer zumindest mit ein paar persönlichen Habseligkeiten ausstatten. Vor allem die Kinder fühlen sich damit wohler in der neuen Umgebung.
Die Besichtigung des Hauses war für die Kleinen das reinste Erlebnis. Vor allem das Schwimmbad hat es ihnen angetan. Sie wollten unbedingt ins Wasser springen. Pia war zunächst noch etwas skeptisch ...