Zufällige Begegnung
Datum: 09.12.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... und hatte Angst. Ich habe ihr versichert, dass wir uns neben dem Pool hinsetzen und die beiden nicht aus den Augen lassen. Erst daraufhin hat sie zugestimmt. Für uns war es nach den vielen Aufregungen des Tages endlich ein klein wenig Entspannung. Pia und ich hatten nur wenig Gelegenheit, miteinander zu redet. Kevin und Aylin waren so ausgelassen und glücklich, dass wir sie nicht aus den Augen lassen konnten.
Meine Haushälterin hat das Menu umgeworfen und eigens wegen der Kinder Wienerschnitzel mit Pommes gemacht. Zum Nachtisch gab es Eis mit heißen Himbeeren. Während sich Pia vornehm zurückhielt, haben Kevin und Aylin ordentlich eingepackt. Es war die helle Freude, den beiden zuzuschauen.
Nach dem Abendessen waren die Kinder müde und Pia ist mit ihnen nach oben gegangen. Ich hingegen bin durch den Garten geschlendert.
Auf dem Rückweg bleibe ich auf der Wiese vor dem Haus stehen. Da die Villa auf einer Anhöhe liegt, hat man von hier oben einen wunderbaren Blick über die Stadt. Ich stehe öfters hier, wenn ich abschalten und nachdenken will.
Ich kann kaum glauben, dass die drei jetzt bei mir sind. Ich habe mich ganz spontan dazu bereit erklärt, sie bei mir aufzunehmen. Eine andere Lösung gab es nicht. Ich bin heilfroh, dass ich rechtzeitig gekommen bin, um noch einzugreifen. So wie ich die drei erlebt habe, wäre es eine Katastrophe für alle gewesen, hätte sie das Jugendamt auseinandergerissen.
Dabei ist mir völlig klar, dass die Frau absolut korrekt gehandelt ...
... hat. Sie hätte beim besten Willen keine andere Wahl gehabt. Im Interesse der Kinder musste sie vermeiden, dass sie obdachlos werden und womöglich auf der Straße leben müssen. Ich finde es herzlos vom Vermieter, Pia in dieser Situation aus der Wohnung zu schmeißen.
"Sie schlafen", sagt Pia. Sie muss sich unbemerkt genähert haben und reißt mich aus meinen Gedanken.
"Das ist gut", antworte ich. Es entsteht eine kurze Pause.
"Warum hast du das getan?", will sie wissen.
"Was getan?"
"Uns hier aufzunehmen."
"Gab es eine andere Lösung?"
"Du hättest auch vorbeigehen können."
"Hätte ich nicht", stelle ich klar. "Ganz sicher nicht."
"Du tauchst immer dann auf, wenn ich dich am dringendsten brauche", sagt Pia. "Wie machst du das?"
"Keine Ahnung. Es wird wohl Schicksal sein", antworte ich.
Pia hat Recht. Immer, wenn ich sie getroffen habe, musste ich ihr aus einer misslichen Lage helfen. Wird wohl tatsächlich Schicksal sein, dass ich genau dann aufgetaucht bin, wenn sie mich brauchte.
"Nimmst du mich in den Arm? Das wäre jetzt schön", sagt sie.
Ich zögere etwas. Denkt sie etwa, ich will etwas von ihr? Nun ja, sie ist ein wunderschönes Mädchen und ich mag sie. Doch deswegen habe ich ihr nicht geholfen.
"Einfach so. Du brauchst keine Angst haben", sagt sie. Dabei lächelt sie mich aufmunternd an.
Ich lege meine Arme um sie und Pia drückt sich augenblicklich schutzsuchend an mich. Sie legt den Kopf gegen meine Schulter und vergräbt ihr Gesicht in ...