Zufällige Begegnung
Datum: 09.12.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... raushaben. Die drei stehen auf der Straße. Wie wollen Sie da noch helfen?", fährt sie mich ungeduldig an.
"Die drei sitzen nicht auf der Straße. Sie wohnen ab sofort bei mir", sage ich.
Pia schaut mich mit großen Augen an. Die Frau vom Amt grinst abschätzig.
"Haben Sie denn so viel Platz?", will sie wissen. "Eine Couch im Wohnzimmer reicht nicht, um die drei ordentlich unterzubringen. Ich muss darauf achten, dass die Kinder ein anständiges Zuhause haben. Ich erwarte mir, dass sie mindestens zwei Zimmer zur Verfügung haben, eines für die Schwester und ein weiteres für die beiden Kinder."
"Ich denke, das kriege ich hin. Sie können sich gerne morgen ein Bild von der Situation machen", schlage ich vor.
"Warum erst morgen?"
"Wenn Sie drauf bestehen, können Sie sich auch heute bei mir umsehen. Ich denke aber, es wäre besser, wenn sich die drei zuerst anschauen, welches Zimmer sie gerne hätten und sich dort dann einrichten", entgegne ich.
"Ein Zimmer für alle drei? Das ist doch nicht Ihr Ernst?", fährt sie mich an.
"Ich glaube, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt, entschuldigen Sie. Ich habe ausreichend Gästezimmer, damit alle drei ihr eigenes Zimmer bekommen", antworte ich.
"Kinder brauchen auch Bewegung und Platz zum Spielen. Haben Sie das?", will sie wissen.
Ihrer Stimme kann ich entnehmen, dass es sich dabei um das letzte verzweifelte Aufbäumen handelt. Sie kann sich wohl selbst ausrechnen, dass genügend Bewegungsmöglichkeiten gegeben sind, ...
... wenn das Haus über so viele Gästezimmer verfügt.
"Keine Sorge, auch der ist vorhanden", beruhige ich sie.
"Ich schaue mir das morgen an", meint sie. "Darauf können Sie sich verlassen."
"Das können Sie gerne", versichere ich. "Ich bitte sogar darum. Schließlich will ich es amtlich haben, dass alles seine Ordnung hat."
Die Frau weiß nicht mehr was sie sagen soll. Sie lässt sich meine private Adresse geben, die ich ihr auf die Rückseite der Visitenkarte schreibe. Danach verabschiedet sie sich hastig, murmelt Pia eine kaum verständliche Entschuldigung zu und will sich aus dem Staub machen. Da tritt ein Mann auf sie zu.
"Sie können ihr die Kinder doch nicht lassen", protestiert er. "Das ist unverantwortlich!"
"Ich kann nicht anders", ruft sie ihm zu. Dann ist sie verschwunden.
Der Mann kommt nun auf mich zu. Er schaut mir geradewegs in die Augen. Darin sehe ich Hass aufblitzt. Ganz offensichtlich habe ich seine hinterhältigen Pläne durchkreuzt. Ich habe das Gefühl, er hat es darauf angelegt, dass Pia die Geschwister entzogen werden und nun ist er sauer, weil ich ihm seinen Triumpf vereitelt habe.
"Wo kommen Sie denn her?", will er wissen.
"Guten Tag, mit wem habe ich denn das Vergnügen?", antworte ich ruhig.
"Ich bin Max Meinrad, der Vermieter dieser Frau", fährt er mich an. Dabei macht er eine abschätzige Kopfbewegung in Pias Richtung. "Sie schuldet mir noch zwei Monatsmieten."
"Zwei Monatsmieten? Und da machen Sie einen solchen Aufstand? Lassen ...