1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 10


    Datum: 16.12.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... sorgsam aufgehängt an Bügeln, ein schmaler Tisch mit einem alten Bakelittelefon wirkte etwas rustikal auf ihn. Er hätte fast lachen mögen, als er die lange Reihe Damenschuhe in dem Ständer sah.
    
    Sie führte ihn durch ihr Reich, zeigte ihm Küche und Wohnzimmer, das Arbeitszimmer, in dem sie die Aufgaben erledigte, welche sie tagsüber nicht geschafft hatte, sowie ihr Schlafzimmer im ersten Stock. Eine Tür im Erdgeschoss war verschlossen und auf seine Frage hin, kam nur die kurzangebundene Antwort, dass es sich um den Keller handeln würde.
    
    „Da befindet sich nur Gerümpel, Max."
    
    Er gab sich damit zufrieden und ging mit ihr zurück in die Küche. Mira versprach ihm ein gutes Essen, öffnete den Kühlschrank und holte ein paar Zutaten daraus hervor. Maximilian ging inzwischen in das Wohnzimmer und blieb vor einem Bücherregal stehen, das neben alten Klassikern auch vieles bot, dass er nicht kannte. Kurz überflog er die Titel, dann schenkte er den Fotos und Bilder an der Wand seine Aufmerksamkeit. Die meisten zeigten Mira während ihres Militärdienstes und den Jahren an der Universität.
    
    Vor der gegenüberliegenden Wand jedoch schrak er zurück. An einer Hakenleiste neben der Tür waren Peitschen aufgehängt worden, die nur einem Zweck dienen konnten. An einer von ihnen gab es mehrere Riemen mit Knoten, die in einen Griff zusammengeflochten waren, daneben zwei weitere derbe Riemenpeitschen, die schmal zu ihren Enden ausliefen.
    
    „Mira! Kommst du mal?"
    
    Er hörte Geklapper und dann ...
    ... das Klackern ihrer Stiefelabsätze. Sie blickte fragend zu ihm rüber, als sie den Raum betrat.
    
    „Wofür hast du die?"
    
    Mira warf einen Blick auf die Abstrafungswerkzeuge und schien sich nicht weiter darum zu scheren.
    
    „Bei mir arbeiten Männer, Max. Ich bestrafe sie damit, wenn sie frech werden oder ihre Arbeit nicht sorgsam erledigen wollen."
    
    Er blickte sie fassungslos an.
    
    „Ich bin eine Menda, schon vergessen? Ich habe dir gesagt, wie wir zu dieser Art von Erziehung stehen und das sie sehr wirksam ist."
    
    „Benutzt du sie oft?"
    
    Mira hob ihre Schultern.
    
    „Ab und an schon. Aber ich weiß wo die Grenzen liegen, sowohl bei dem Personal, als auch bei mir selbst. Ich bin kein Unmensch, ich glaube, das weißt du mittlerweile."
    
    Maximilian blickte sie seltsam an. Er schien sich dessen immer noch nicht sicher zu sein. Sie nahm es hin. Er würde mit der Zeit schon weich werden.
    
    „Komm! Ich mache uns was Leckeres zu Essen. Du wirst es mögen, ich bin eine gute Köchin."
    
    Sie lachte, während sie sich eine pinke Küchenschürze umband, die in einem makaberen Kontrast zu ihrer Uniform stand.
    
    „Du bist wahrscheinlich der erste Mann in der Republik, der von einer Menda bekocht wird, sei stolz!"
    
    Sie deutete auf einen Stuhl an dem kleinen Küchentisch.
    
    „Komm! Setz dich zu mir, dann können wir uns weiter unterhalten."
    
    Mira fragte Maximilian nach seiner Familie aus, interessierte sich auch für Mara seine erste Freundin und wollte schließlich von ihm ganz direkt wissen, ob ...
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