1. Thao II - Teil 15


    Datum: 19.12.2021, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    Ein neuer Tag
    
    Thao wachte am nächsten Morgen völlig übermüdet auf. Sofort waren ihre Gedanken bei Romy und so griff sie hastig nach dem Wecker, der neben ihr auf dem Nachttisch stand.
    
    „Elf Uhr?"
    
    Sie stöhnte auf, setzte sich auf und suchte sich zu sammeln. Ihr Körper fühlte sich matt an, kraftlos, zermürbt von der unruhigen Nacht, in der ihre Gedanken einen unentwegten Reigen aufgeführt hatten, der sie keine Ruhe hatte finden lassen.
    
    Einen Moment lang lehnte sie sich gegen das Bettgestell, dann aber schlug sie die Decke um und stieg aus dem Bett. Draußen blieb es merkwürdig ruhig, hoffentlich hatte sich die Kleine zurechtgefunden.
    
    „Guten Morgen!"
    
    Hörte sie das Mädchen von der Couch her rufen, auf der Thao ihr ein Behelfsbett hergerichtet hatte. Sie hielt ein Buch in ihren Händen und schenkte ihrer Gastgeberin ein keckes Lächeln.
    
    „Du siehst richtig Scheiße aus."
    
    Thao winkte ab, kam zu dem Mädchen und schenkte ihm eine kurze Umarmung.
    
    „Danke für das Kompliment. Was liest du?"
    
    Romy zeigte ihr das Buch. Thao reagierte verblüfft. Das Mädchen hielt einen erotischen Liebesroman in ihren Händen und wenn sie ihr nichts vormachte, war sie schon ziemlich weit.
    
    „Ich will jetzt nicht die sorgende Mutter spielen, Kleine, aber eigentlich ist das nichts für dich."
    
    Das Mädchen hob ihre Schultern, schlug das Buch zu und stellte es zurück ins Regal zu den anderen.
    
    „Ich habe uns Frühstück gemacht."
    
    Thao lächelte.
    
    „Super, vielen Dank. Scheinst dich ...
    ... hier bei mir ja schnell zurecht zu finden."
    
    Romy nickte eifrig.
    
    „Es ist total geil bei dir. Viel besser als in unserem Scheißkaff."
    
    „Du würdest es irgendwann vermissen glaub mir."
    
    Romy schüttelte ihren Kopf.
    
    „Nein. Was denn?"
    
    „Na deine Eltern, Ruth und Rike..."
    
    „Kann ich Musik anmachen?"
    
    Thao seufzte und gab ihr Einverständnis.
    
    „Hältst du es mit dem Frühstück noch ein wenig aus? Dann gehe ich vorher noch unter die Dusche."
    
    „Kein Problem."
    
    Was stimmte mit der Kleinen nicht? Tatsächlich zeigte sie keinerlei Anzeichen von Heimweh. Weder nach Maga, noch nach ihrem Vater oder den Geschwistern. Die Geschlechtsreife hatte bei ihr vor einem Jahr eingesetzt, das wusste sie von Margarete. Vielleicht war es ja wirklich nur die Pubertät, die Romy von zu Hause wegtrieb? Mit keinem Wort hatte sie die eigene Familie erwähnt, es sei denn Thao hatte direkt nach ihr gefragt.
    
    Thao ließ sich Zeit mit ihrer Dusche. Sie ließ ihren Gedanken freien Lauf, sie kontrollieren zu wollen und in eine bestimmte Richtung zu zwingen kosteten ihr zu viel Kraft. Karl, Karl, Karl, immer wieder ploppte der Name auf, verbunden mit Erinnerungen, vor allem an den gestrigen Abend. Doch trotz ihrer Häufigkeit, den Zweifeln und Wünschen, hatten sie nicht mehr dieselbe, quälende Macht wie noch vor wenigen Monaten. Vielleicht lag es daran, dass Karl sie zurückhaben wollte?
    
    Als Thao aus dem Bad zurück in die Küche kam, fand sie Romy am Fenster stehen und der absurde Wunsch wurde in ihr ...
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