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Die Party
Datum: 15.01.2022, Kategorien: BDSM Autor: Glühwürmchen
... kannst nicht lügen, denn du trägst deine Gefühle offen im Gesicht", fiel mir wieder ein. Hätte ich damals schon gewusst, wie offen, ich hätte mir viel Leid ersparen können und wäre zeitlebens der ehrlichste Mensch gewesen; nach Jesus selbstverständlich! Ich war froh, dass sie danach einige Minuten den Mund hielt. Das gab mir Gelegenheit, mit mir, meinen Gefühlen und meiner Schuld bzw. Unschuld ihr gegenüber ins Reine zu kommen. "Katharina hat mit ihrer Einschätzung vollkommen Recht. Auch ich würde mich in besagter Hütte, mit dir als einzigem Gegenüber vollkommen sicher fühlen", eröffnete sie mir dann. "War dir das nicht unangenehm, als ich dich so mit meinen Blicken auszog?" "Überhaupt nicht! Das war bei dir völlig anders, als es bei anderen Männern ist. Es war - wie drückte Katharina das aus - freundlich, sachlich. Es steckte keine sexuelle Begierde in deinem Blick. Es war mehr so ein medizinischer Scan. Im ... hm" Huch? Was hatte sie da noch sagen wollen und dann im letzten Moment verschluckt? Durfte ich sie danach fragen? Ich wagte es: "Was wolltest du noch sagen? Sprich es ruhig aus." "Hm, eigentlich ... hm." "Nur Mut!" "Na ja, eigentlich hätte ich mir in der Situation eben mehr gewünscht." Hä? Wie mehr. Wovon mehr? Sollte diese Frau etwa an Sex gedacht haben? Mit mir? Ehrlich? "Wie meinst du das?" "Ich hätte mir deinen Körperscan ein wenig persönlicher gewünscht, ein bisschen mehr - na ja, weniger sachlich halt." "Nein, das glaube ich ...
... nicht. Ich glaube vielmehr, dass du jetzt, nach unserem langen Gespräch, in dem wir so persönlich wurden, dir mehr Intimität wünschst. Weil das aber nicht sein darf, projizierst du den Wunsch nachträglich in die Situation eben hinein." "Hä? Ich verstehe nur Bahnhof. Was darf nicht sein?" "Dass zwei Menschen, die sich erst seit ein paar Stunden kennen, intim miteinander werden. Das darf nicht sein. Zumindest fühlst du das da", ich zeigte ihr auf die linke Brust, "innen drin." Ohne es so recht zu merken, waren wir wieder vor dem Gartentürchen angekommen, das beim Öffnen ein leises Quietschen von sich gab. Dieses Geräusch zog die Aufmerksamkeit der anderen Partygäste auf sich, womit die Chance, das Thema zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen, vergeben war. Zumindest im Moment. "Ah, da seid ihr ja wieder", begrüßte uns Katharina. "Letzte Gelegenheit, noch einmal etwas zu essen, ehe wir mit dem Abendprogramm beginnen." "Abendprogramm", wie sich das anhörte. Als hätte sie noch wer weiß was Geniales und lang Andauerndes für uns in petto. Ans Essen wollte ich im Moment allerdings auch keinen Gedanken verschwenden. Also räumten wir die Essensreste ins Haus und setzten uns in einer lockeren Runde ums Feuer. Alle sahen Katharina erwartungsvoll an. "Ja, ich habe mir für heute Abend zwei ganz besondere Spiele ausgedacht. Wie einige von euch wissen, bin ich begeisterter Fan von Live-Rollenspielen. Nun sind solche Spiele eigentlich nur dann sinnvoll, wenn sich die ...