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Der Seelentrinker Teil 6 von 7
Datum: 17.01.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNimmermehr
Verwirrte Seelen Traumwelten Eigentlich träumte er nicht wirklich. Er döste mehr vor sich hin und viele kleine, kurze Bilder liefen vor seinem inneren Auge ab. Einige aus seiner Vergangenheit -- er sah sich wieder auf der Bühne. Er sang, spielte Gitarre und die Menschen jubelten ihm zu. Dann der Alptraum mit Hamid im Aldi. Er sah das Gesicht des Alten. Er spürte, wie sein Ring sich erwärmte. Unwillkürlich spielte er mit ihm. Sabina. Tonja. Maunzi. Die Zukunft. Er würde wieder jemand sein. Eine Zukunft haben. Viele Bilder. Langsam öffnete er die Augen. Er lag in seinem Bett im Zimmer. Der Hals tat ihm weh. Er griff nach der Schnabeltasse auf seinem Nachtschränkchen. Der Alarm lag direkt daneben. "Warum?" Eine Infusion tropfte. Er bewegte seine Hand zum Bauch. Verbände! Ihm war warm. Das Bett sah schmutzig aus. Überall rotbraune Flecken. Wahrscheinlich das Desinfektionsmittel. Also war er schon operiert. Und er lag in seinem alten Zimmer. Schien alles gut gegangen zu sein, sonst wäre er ja nicht hier in seinem Zimmer. Marius lächelte erleichtert. Der Ring. Der Wunsch ... Der Wunsch??? Hatte er sich den überhaupt gewünscht? Wie war das noch einmal? Er versuchte sich an den genauen Wortlaut zu erinnern. „Hallo. Schon wieder am Aufwachen?" Mühsam drehte Marius den Kopf. Ein junger Pfleger. Aber wieso trug der Jeans? Und Sweat Shirt? „Wer?" „Nur ein wenig ...
... Ketamin. Dann hast Du keine Schmerzen mehr. Schlaf noch ein wenig." Der Mann hatte eine Spritze in der Hand und injizierte den Inhalt in die Infusion. Dann öffnete er das Stellrädchen. Aus den Tropfen wurde ein Strahl, der direkt in seine Venen floss. Der Typ sah irgendwie so aus, wie einer von den Jungs aus dieser Gang. Warum dutzte er ihn? Dann sah er das Lächeln. Er konnte seine Augen nicht mehr offen halten. Der Wunsch ... Der Ring ... Ihm wurde warm und die Traumbilder kamen wieder zurück. Sein Körper erschlaffte. Allein mit Maunzi „Wieder zu Hause!" Sabina kam zur Wohnungstür hinein, schloss sie mit ihrem Schlüssel hinter sich wieder ab und legte die Kette vor. Maunzi kam und begrüßte sie schnurrend. Die Katze schien regelrecht ausgehungert zu sein. Sabina konnte kaum einen Schritt machen. So waren sie, die Katzen, wenn sie was wollten. Maunzi sprang zwischen ihren Füßen hin und her. „Tonja?" Offensichtlich war ihre Tochter nicht zu Hause. Ihre Jacke hing nicht an der Garderobe und ihre Sneakers standen nicht im Schuhregal. Na, dann war sie wohl kurz das Katzenfutter kaufen. Wahrscheinlich hatte sie heute mal wieder den ganzen Tag gefaulenzt. Tat ihr auch gut. Die nächsten Wochen würden definitiv eine Veränderung mit sich bringen - in welche Richtung auch immer. Und da musste ihre Tochter fit sein! Sabina zog sich im Flur die Schuhe aus, schlüpfte in ihre Schlappen und ging in die Küche zum Kühlschrank. „Ist ja schon gut ...