1. Wocheneinkauf im Supermarkt


    Datum: 08.02.2022, Kategorien: Hausfrauen Autor: bytears4U

    ... Einkäufe nach Hause zu bringen und mich noch etwas frisch zu machen. Auch auf der Terrasse wollte ich noch räumen, falls nötig.
    
    Schließlich machte ich mich auf zu unserem Treffen. Als ich sie kommen sah, staunte ich nicht schlecht. Sie hatte ihre Berufskleidung ersetzt und trug nun ein modisches Top, etwas engere Bluejeans und Sommerschuhe mit Plateausohle. Ihr Haar hatte sie gelöst und es fiel ihr lockig auf die Schultern. Sie wäre jetzt für Anfang Vierzig durchgegangen. Und da war es wieder, dieses bezaubernde Lächeln.
    
    Ich stand auf und hielt ihr die Hand zur Begrüßung entgegen. Joana ignorierte sie aber, unterschritt jeden Sicherheitsabstand und hauchte mir zur Begrüßung Küsschen auf die Wangen.
    
    „Das ist in meiner Heimat so üblich", machte sie einen Erklärungsversuch. „Hallo Gerd! Schön, dass du da bist." Sie war zum „du" übergegangen.
    
    „Joana, darf ich Joana sagen? Du siehst hinreißend aus. Was macht ein solcher Engel hier in dieser Umgebung?", fragte ich etwas ungalant und zu diesem Zeitpunkt recht unpassend. „Aber setz dich doch bitte erst einmal, oder wollen wir uns etwas woanders suchen?"
    
    „Das wäre besser.", entgegnete sie. „Hier so auf dem Präsentierteller. Du weißt, wie Kollegen und vor allem Kolleginnen sein können. Sieh' nur, die erste an der Kasse späht schon!"
    
    Das war einleuchtend. Also brachen wir auf und ich chauffierte uns ins gar nicht so weit entfernte Bad Neuenahr. Der hübsche Kern des Stadtteils Ahrweiler lud immer und zu jeder ...
    ... Jahreszeit zum Bummeln ein, wobei es allerdings an Wochenenden mit schönem Wetter doch recht voll wird. Auf der Außenterrasse des Hotel Stern gleich gegenüber der Pfarrkirche fanden wir einen Platz. Einen Kaffee für den Autofahrer und einen Aperol Spritz, was sonst, für Joana.
    
    „Ist das schön hier. Bist du öfters hier?", wollte Joana wissen.
    
    „Früher war das so. Da sind meine Frau und ich häufig an der Ahr entlang spaziert und dann auf einen Kaffee oder ein Eis hier in Ahrweiler abgehangen. Seit ich alleine lebe, fehlt mir die Motivation dazu. Erinnerung können bitter sein. Aber vielleicht können wir das hier heute gemeinsam eines Tages wiederholen", wagte ich mich vor.
    
    „Und trotzdem sind wir hier. Warum ausgerechnet ich und was beabsichtigst du?", wurde sie ernst.
    
    „Ich will ganz ehrlich sein, dich aber auch nicht schockieren. Du bist mir beim Einkaufen schon häufiger aufgefallen. Und egal wer an deine Kasse kam und egal mit welchem Benehmen: du erschienst mir immer du selbst, warst freundlich, verbindlich. Das imponiert mir. Kein Wunder also, dass ich dich gerne betrachtete. Und ich würde mir gerne wünschen, wenn wir diesen frischen Kontakt pflegen könnten. Wenn du willst, wenn du kannst."
    
    „Was soll ich dazu sagen? Ganz so einfach ist das nicht. Weißt du, ich bin verheiratet. Mein Mann ist ein lieber Kerl, aber er ist oft unterwegs. Er arbeitet für eine Firma im Bereich Messebau. Heute hier, morgen dort. Und er verdient schlecht. So muss ich hinzuverdienen. Angehörige ...
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