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Der Seelentrinker Teil 2 von 7
Datum: 13.02.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNimmermehr
... auch nicht glücklich, wenn jemand im umgekehrten Fall so in ihr Leben eintauchen würde. Energisch nickte sie, faltete den Zettel wieder zusammen, steckte ihn zurück in den Rahmen und ging zu ihrer Tochter. Eine unerwartete Begegnung „Hältst Du mir mal kurz die Tür auf Tonja?" Die massive Treppenhaustür war mit dem Katzenkorb zusammen etwas zu viel für sie. Maunzi war riesig und somit alles andere als ein Leichtgewicht. „Mach ich Mama!" Tonja tanzte um Sabina aufgeregt herum, stellte kurz die Taschen mit dem sauberen Katzenklo und den anderen Utensilien ab und öffnete für ihre Mutter die Tür. Eine Katze! Tonja freute sich wirklich. Schade, dass es nicht auf Dauer war. Aber irgendwann würde Marius aus der Rehaklinik wieder zurück nach Hause kommen und dann sollte natürlich auch wieder seine Katze auf ihn warten. Nun, vor dem Abschied nehmen, standen erst einmal einige Wochen mit einer neuen Mitbewohnerin auf dem Plan. Sie gingen die Treppen herunter. „Und? Freust Du Dich Tonja?" „Riesig! Kann Maunzi in meinem Bett schlafen?" „Wenn sie möchte. Katzen sind da ganz eigen." „Oh ja bitte Maunzi?" Die Katze miaute vernehmlich -- aber weniger aus Zustimmung sondern vielmehr voller Missbilligung, in diesem schwankenden „Etwas" durch die Gegend getragen zu werden. Sie traten ins Freie. Auf der Straße vor dem Hauseingang hielt ein dunkler älterer Mercedes und eine ältere Frau mit zwei Töchtern in Tonjas Alter stiegen aus. ...
... Kurdisch? Türkisch? Arabisch? Tonja nickte ihnen zu. Sie kannte die beiden von der Schule. Offensichtlich war die Familie einkaufen gewesen. Jede war mit mehreren Tüten beladen. Der Mann fuhr weiter, wahrscheinlich um einen Parkplatz suchen... „Ist das nicht Maunzi?" Die ältere Frau sprach Sabina verwundert an. „Ja. Das ist sie. Wir nehmen sie ein paar Tage in Pflege..." „Dann ist Marius also nicht zu Hause?" „Nein. Er ist im Krankenhaus." „Im Krankenhaus? So schlimm? Ich wollte es nicht glauben, als ich es gehört habe. Hamid ist mein Sohn. Aber es gibt Momente, wo ich mich schäme, seine Mutter zu sein und ich wollte, ich hätte keinen." „Das darfst Du so nicht sagen Ela." Der Mann war zu ihnen gestoßen. „Sie sind doch die Verkäuferin vom Aldi?" „Ja. Bin ich." Sabina war stehen geblieben und hatte die Transportkiste mit Maunzi abgestellt. Tonja hatte die Tüten ebenfalls auf den Boden abgesetzt. „Ich wollte mich bei Ihnen für das Verhalten meines Sohnes Hamid entschuldigen. Eigentlich ist das nicht zu entschuldigen." „Er hat mich und meine Tochter bedroht." „Ich habe es gehört. Er wird Ihnen und Ihrer Tochter nichts tun. Wir haben mit ihm geredet." „Ich will ganz offen mit Ihnen sein..." In Sabina kochte der Zorn hoch und ihre Stimme wurde schneidend. „Herr Kleinmanns ist schwer verletzt und muss mehrfach operiert werden -- wegen ihrem Sohn. Und er hat mich bedroht, weil ich dazwischen gegangen bin. Er hätte sonst ...