1. Knapp am Abgrund vorbei


    Datum: 23.02.2022, Kategorien: Ehebruch Autor: Jean Leduc

    ... egoistisch ausschließlich deine Lust befriedigt, ich kam dabei überhaupt nicht mehr vor."
    
    Erschöpft und müde holte ich tief Luft und fuhr dann weiter fort: "Was ich auch überhaupt nicht verstehen kann ist, warum du es dann auch noch nötig hast, mich vor deinen Liebhabern so schlecht zu machen und mich vor deinen anderen Männern und Vereinskollegen so zu demütigen. Mich zu betrügen und fremd zu gehen ist eigentlich schon schlimm genug, aber mich zusätzlich noch lächerlich und erbarmungslos schlecht zu machen, mich als unfähig darstellen ist so abgrundtief schlecht, da fehlt mir wirklich jegliches Verständnis. Ich habe mich während unserer Beziehung dauernd bemüht, dir soweit als möglich jeden Wunsch zu erfüllen. Du wolltest dich fortbilden, studieren, allein in Urlaub fahren, deine ungeliebte Arbeit aufgeben, um all das zu ermöglichen habe ich mich krummgelegt, mir den Arsch aufgerissen, nur um heute zu hören zu bekommen, ich wäre immer gestresst und müde, hätte nie Zeit für dich. Alles was diesbezüglich die letzten Jahre passiert ist, hatten wir vorher gemeinsam besprochen und beschlossen. Es wäre dir doch unbenommen gewesen, spätestens dann, als du dich vernachlässigt gefühlt hattest, zu mir zu kommen und zu sagen, hör zu, da läuft was schief, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Aber da kam nichts, du hast alles laufen lassen und hast immer nur für dich die Situation verändert, letztendlich auf meinem Buckel und auf meine Kosten. Hauptsache dir ging es gut! Im Moment ...
    ... komme ich mir vor wie der letzte Depp, belogen, betrogen, ausgenützt!"
    
    "Ich wollte dich nie ausnützen," sagte sie, "es hat sich einfach alles so ergeben, ich bin da langsam wieder rein geschlittert, ich lebte ja fast genauso wie früher, da du oft nicht da warst. Mein anfänglich schlechtes Gewissen wurde immer geringer, dadurch das ich dich schlecht machte und herabsetzte rechtfertigte ich meinen Betrug mir gegenüber, ich holte mir ja nur was du mir nicht geben wolltest. Ich habe mir das so erfolgreich eingeredet, dass die Neugier auf fremde Haut, das Bedürfnis zu leben, mich wieder intensiv zu spüren immer stärker wurde."
    
    "Das ist jetzt so, die Vergangenheit kann man nicht ändern, was passiert ist, ist passiert! Wir müssen einfach damit leben. Die Frage ist wie gehen wir damit um? Angesichts deiner vielen unbefriedigten Bedürfnisse frage ich mich, ob du überhaupt noch eine Beziehung mit mir führen willst. Gibt es denn überhaupt noch eine gemeinsame Basis für uns, auf der wir weiter machen könnten oder trennen wir uns gleich und jeder geht seinen eigenen Weg? Ich habe mir diese Woche wirklich sehr viele Gedanken über meine Gefühle für dich gemacht, verrückterweise liebe ich dich immer noch und kann oder will mir ein Leben ohne dich gar nicht vorstellen. Aber eins sage ich dir gleich, wenn wir wieder zusammenkommen sollten, so wie bisher werde ich nicht weitermachen, genau so wenig wie ich tolerieren werde, weiterhin von dir betrogen zu werden! Für mich gibt es zukünftig ...
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