1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 05


    Datum: 20.03.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... Winter, wo viele von ihnen ihre „Schöne Reise" begannen. So bezeichneten sie den Tod, der für sie eher Befreiung und Glück bedeutete, statt etwas, vor dem man sich zu fürchten brauchte.
    
    Aber sie zeugten auch Kinder und das in einer hohen Zahl. Die hohe Mortalität unter diesen sorgte allerdings dafür, dass die Gruppen nur sehr langsam wuchsen und die wenigsten Rads älter wurden, als fünfundzwanzig Jahre. Krankheiten, die widrigen Umstände ihres Lebensraums, vor allem aber Menschen und Tiere forderten von ihnen einen hohen Tribut ein.
    
    Während Iga erzählte, wollte sie zwischen Wanda und Maximilian sitzen und streichelte die beiden dabei mit unbeholfenen Bewegungen. Wenn sie aber von einem ihrer Abenteuer berichtet, dann schlackerten ihre Ärmchen wie wild durch die Luft und mehr als einmal wurden Wanda und Maximilian von ihnen dabei unsanft getroffen.
    
    Er schreckte aus seinen Gedanken auf, als die ersten seiner Gäste mit unbeholfenen und wackeligen Bewegungen in einer langen Reihe den Raum betraten, aufgeregt dabei miteinander tuschelten und ihren Blick auf das weiße Bild an der Wand richteten, dass gleich bunt und voller Leben sein würde. Stühle und Bänke benutzten sie nicht, stattdessen ließen sie sich auf den Boden nieder, und hielten sich gegenseitig fest.
    
    Maximilian hatte ihnen bisher ausschließlich Trickfilme und Tiersendungen gezeigt, von denen er wusste, dass in ihnen weder gestorben, noch jemand verletzt werden würde. Auch heute wollte er ein Märchen zeigen, ...
    ... das aber deutlich mehr Abenteuer in sich trug. Ihm gingen langsam die Alternativen aus, er musste sich diesbezüglich unbedingt genauer informieren, was er den Besuchern zeigen konnte.
    
    „Iga, wo ist Wanda?"
    
    „Iga nit saag ka. Soll Iga gan un suken?"
    
    Maximilian lächelte, drückte die kleine Frau an sich und streichelte dabei ihren knochigen Rücken.
    
    „Setz dich zu den anderen, ich schau nach ihr."
    
    Er suchte seine Freundin zuerst in den Toilettenräumen, in denen sich auch die Duschen befanden, doch konnte er sie dort nicht finden. Seine nächste Vermutung galt dem Labor, vielleicht hatte er dort Glück? Sie hatte sich selbst die Dokumente angesehen, die Mikimoto in der englischen Sprache verfasst hatte, wenn sie auch noch weniger davon verstand, als er selbst.
    
    Tatsächlich hockte die Maschinenfrau auf ihren Knien vor dem PC und las in den Unterlagen des japanischen Wissenschaftlers und denen seiner deutschen Kollegen. Sie fügte gerade Text aus dem Übersetzungsprogramm in ein Dokument ein und versuchte eine Schlussfolgerung aus dessen Inhalt zu ziehen, die in ihren Augen einen Sinn ergeben könnte.
    
    „Kommst du zu uns? Wir schauen uns einen Film an."
    
    Wanda blickte zu ihm auf, sie hatte ihn wahrscheinlich schon vor Minuten wahrgenommen.
    
    „Lass mich hier ein wenig lesen, bitte."
    
    Maximilian nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr.
    
    „Hast du etwas gefunden?"
    
    Wanda hob ihre Schultern.
    
    „Nichts, von dem wir nicht schon wissen. Aber ich gewinne wenigstens ...
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