1. RE 1


    Datum: 01.04.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: Achterlaub

    ... juckte bei diesen Gedanken mein zu Stahl gewordener Kolben. Ich ruckelte hin und her, damit nicht ein Missgeschick meine geheimsten Gedanken offen lege. Dabei ging mir durch den Sinn, dass leider, viel zu schade, solch einer Schönheit nur eine kurze Zeitspanne verbliebe. Spätestens mit dem ersten Kind würde die jugendliche Üppigkeit sich in schwammiges Fett verwandeln. Die strahlenden Augen, der liebreizende Mund wären in einem aufgedunsenen Gesicht kaum mehr wahrzunehmen.
    
    Bei diesen Gedanken nähern wir uns schon Düsseldorf. Das Bayer-Kreuz als Zeichen der Stärke der deutschen Chemieindustrie liegt lange hinter uns. Es steht verblasst am Horizont wie einst die Großmacht I.G. Farben. Als ich hinausblicke, schaue ich bereits auf das unmittelbar am Schienenstrang liegende Bordell. Zwei Damen schauen hinaus. Sie haben wohl gerade keinen Freier. Denn sie plauschen miteinander bei einer Tasse Kaffee. Die vorbeirauschenden Züge lassen sie vollkommen unbeachtet. Schon ertönt die Ansage des Zugführers, der die baldige Ankunft in der Modestadt mit sonorer Stimme ankündigt. Entspannt lehnen sich die beiden mir gegenüber sitzenden Passagiere zurück. Sie wissen wohl, dass sie bald den Flughafen erreicht haben, der sie weit weg von hier in ihr warmes Herkunftsland bringen wird. Wieder trappeln die Schritte der Mitreisenden an mir vorbei. Während die einen versuchen, in Ruhe den Wagen zu verlassen, drängen bereits die ersten Neuankömmlinge in das Innere des Waggons. Ein Platz auf der ...
    ... anderen Seite des Gangs ist frei geworden. Auf ihm nimmt eine äußerst vornehm erscheinende Dame Platz, nicht ohne zuvor ihren Rock sorgfältig zurückgestrichen zu haben. Obgleich sie vielleicht zwei bis drei Meter von mir entfernt sitzt, kann ich doch erkennen, dass sie sich nach außen hin jünger geben möchte als sie in Wirklichkeit ist. Die 50 hat sie bestimmt schon erreicht, obwohl sie trotz eines gewissen dinstiguierten Verhaltens den Anschein erwecken will, gut zwanzig Jahre jünger zu sein. Das Make-up ist dick aufgetragen. Auch am Lippenstift und der Augentönung hat diese Frau nicht gespart. Ihre dunklen Haare bestärken den Eindruck einer gewissen Künstlichkeit. Natürlich trägt sie blickdichte Strümpfe. Der Rock scheint für ihr Alter deutlich zu kurz. Aber - wie man so sagt - sie kann es sich leisten. Diese Person ist eine schlanke von der eher sehnigen Sorte. Sie bewegt sich mit einer gewissen Leichtigkeit und Eleganz. Das lässt sie allem zum Trotz letztlich doch jünger wirken. Trotz der erkennbaren Defizite muss ich gestehen, dass diese Frau sogleich eine gewisse Anziehungskraft auf mich ausübte. Allem äußerlichen Understatement zum Trotz strahlt diese Frau etwas Frivoles, Brünstiges aus. Es mögen ihre ungemein gepflegten Finger gewesen sein, die sie unablässig aneinander reibt oder die Blicke, die sie wirr durch das Abteil schickt. Immer wieder wechselte diese Frau die Stellung ihrer schlanken Beine, indem sie mal den einen, dann wieder den anderen Schenkel übereinander ...
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