1. Der Seelentrinker Teil 4 von 7


    Datum: 21.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNimmermehr

    ... Tag durchmachen müssen -- zwar nur für einen Tag, aber das war schon mehr als hart genug.
    
    Es war zermürbend!
    
    Der Neurologe bestätigte zumindest, dass all das was er fühlte, verdammt real sei. Deswegen bekam er ja auch diese vielen Medikamente.
    
    Aber woher die Schmerzen kamen, da waren die Ärzte ziemlich ratlos. CT, MRT, Laborwerte, EEG, EKG, Muskelvermessungen ... Darm und Magen standen noch auf dem Programm, ebenso nochmal die Hormone.
    
    Am wahrscheinlichsten war irgendein Krebs oder irgendein Virus, dass sein Nervensystem befallen hatte ...
    
    Seine Eltern hatten da eine andere Meinung.
    
    Allah würde ihn strafen.
    
    Strafen, für all das „Schlechte", was er machte und gemacht hatte.
    
    Dafür dass er diesem verschissenen Krüppel gezeigt hatte, was Respekt bedeutete.
    
    Das sind doch alles Ungläubige!
    
    Keine Muslime.
    
    Schon gar nicht wahre Muslime.
    
    Alle weniger wert als Tiere.
    
    Und deswegen konnte er doch ungestraft mit denen alles machen, was er wollte.
    
    Warum sollte Allah ihn denn dafür auch strafen?
    
    Etwa, weil er mit Drogen Ungläubige vergiftete?
    
    Weil er Ihnen das Geld nahm und sie abhängig machte.
    
    Weil er demnächst ein erstes Bordell aufmachen würde?
    
    Vielmehr Caplan, denn er war ja noch keine 18.
    
    Nein keine Strafe Allahs!
    
    Nein, viel eher hatte Iblis, der Enttäuschte oder die Diw, seine teuflischen Handlanger ihre Finger mit im Spiel.
    
    Ein Fluch hatte ihn getroffen und er konnte sich schon denken, von wem dieser stammte.
    
    Und genau ...
    ... bei diesem Diw sollte er sich nach Ansicht seiner Eltern entschuldigen.
    
    Der Alte war ein Diw -- eines dieser menschgewordenen Ungeheuer vor denen Ömür sie immer gewarnt hatte. Und dieser Dämon konnte sogar unter den Menschen leben, ohne sich tarnen zu müssen. Und jeder dachte, er sei durch ein Unfall so geworden?
    
    Dabei war diese Fratze das „wahre Ich" dieses Monsters.
    
    Schon immer!
    
    Ein Diw, ein verderbter Dämon, der jetzt dafür verantwortlich war, dass er jetzt hier saß!
    
    Und seine Eltern verlangten jetzt von ihm, von Hamid, diesen Diw um Verzeihung und Vergebung bitten, auf das Allah ihm endlich vergeben könne.
    
    Er liebte seine Familie.
    
    Doch sie waren schwach und ihr Glauben zu sehr geprägt von der Welt in der sie lebten. Ihr Glauben war nicht mehr so rein, wie der seine.
    
    Aber er würde es ihnen schon zeigen.
    
    Und sie würden stolz auf ihn sein.
    
    Auf das war er erreichen würde, in gar nicht allzu ferner Zukunft.
    
    Hamid war froh, vor fünf Jahren Ömür getroffen zu haben. Ömür war ein wahrer Ulama. Ein wirklich weiser Mann, der ihm zeigte, dass all das, was er machte, einzig einem höheren Ziel diente:
    
    Der Schwächung der Ungläubigen!
    
    Und damit der Stärkung des wahren Glaubens.
    
    Irgendwann würden entwurzelte Menschen in einer zerbrechenden Gesellschaft sich nach Ordnung und Sinn im Leben sehnen und nicht mehr länger für die inhaltsleeren Segnungen der sogenannten Zivilisation.
    
    Hamid war ein Werkzeug.
    
    Ein Werkzeug Allahs, um allen zu zeigen, ...
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