1. Der Seelentrinker Teil 4 von 7


    Datum: 21.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNimmermehr

    ... zweites Päckchen, zählte schnell durch und kam ebenfalls 10.000 Euro.
    
    Die Päckchen lagen in mehreren Schichten übereinander und nahmen die unteren zwei Drittel der Kiste ein. Nur über dem unteren Loch waren noch zwei Bündel Bananen auf der Trennpappe liegend.
    
    Sie stapelte die Päckchen in eine der leeren Kisten und zählte dabei.
    
    100 Päckchen mal 10.000 Euro -- 1 Million.
    
    Sabina war wie elektrisiert.
    
    Sie dachte, das wäre ein Berg von Geld. Doch so sauber gestapelt war es mit einem Mal recht überschaubar und verglichen mit den Kisten, die sie sonst so durch die Gegend zu wuchten hatte, gar nicht mal schwer.
    
    Sie stellte ihre Kiste auf die Lastenwaage.
    
    Gerade mal knappe 11 Kilogramm.
    
    Schnell stapelte sie die Bananen in die Ersatzkiste und öffnete die zweite Kiste. Auch hier stieß sie nach der ersten Schicht auf Geld ...
    
    WhatsApp
    
    Das dezente Zirpen von Grillen war kaum wahrnehmbar und doch erfüllte es den Raum. Er lag immer noch allein im Krankenzimmer und war dafür sehr dankbar.
    
    Privat, Chefarzt und Einzelzimmer -- das hatte er zwar nicht angegeben, war aber wohl irgendwie in das System eingegeben worden.
    
    Glück musste der Mensch haben.
    
    Oder eben einen „Wunschring".
    
    Schnell griff er nach dem Mobiltelefon.
    
    16:20.
    
    WhatsApp.
    
    Sabina!
    
    „Lieber Marius.
    
    Es gibt wohl drei Millionen Gründe, warum Du schnell wieder gesund werden musst und bald nach Hause zurückkehren solltest.
    
    Einer dieser Gründe ist, dass ich sehr Dich ...
    ... mag."
    
    Marius atmete tief ein.
    
    Es hatte geklappt!
    
    Drei Millionen.
    
    Er wollte Jubeln und Schreien und doch unterdrückte er es.
    
    „Einer dieser Gründe ist, dass ich Dich sehr mag."
    
    Irgendwie berührte ihn dieser Satz.
    
    Er klang so simpel.
    
    Er klang so aufrichtig!
    
    Ein schlagendes rotes Herz ploppte auf.
    
    Er dachte gar nicht lange nach.
    
    „Ich mag Dich auch sehr gern Sabina.
    
    Ich denke die ganze Zeit an Dich."
    
    Jetzt überlegte er einen kurzen Augenblick und wählte den richtigen Emoji -- den gelben Smilie mit den Herzchen. Es war ihm ernst.
    
    „Ich freue mich auf morgen!
    
    Gute Besserung und alles Liebe,
    
    Sabina"
    
    Das neue Bild trieb ihm die Tränen in die Augen.
    
    Ein Mann, eine Frau und ein Mädchen ...
    
    Hand in Hand -- eine Familie.
    
    Ja!
    
    Sie hatten vereinbart, nicht mehr klar zu telefonieren oder zu schreiben.
    
    Aber das war schon etwas, das seine weiche, verletzliche Seite genau ansprach.
    
    Er wollte es glauben.
    
    Das was sie da geschrieben hatte.
    
    Und irgendwie bewegte ihn das gerade viel mehr, als die Nachricht mit dem Geld.
    
    Im Wagen
    
    Sabina saß in ihrem Auto, immer noch auf dem Aldi Parkplatz.
    
    Heute war sie mit dem Wagen zur Arbeit gefahren. Die Kiste musste ja unauffällig verschwinden.
    
    Und da sie sowieso immer die Kisten mit den noch verwertbaren Resten zur Tafel fuhr, fiel eine mehr oder weniger, die sie einlud, auch gar nicht auf.
    
    Ein kleines Teufelchen auf ihrer Schulter sagte:
    
    „Komm, fahr nach Hause. Sprich mit Deiner ...
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