1. Merlins Kinder 06.2 Hexenjagd


    Datum: 26.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... umgraben."
    
    Was vielleicht interessanter gewesen war, als ewig im Auto zu sitzen. "Also gut, was machen wir als erstes?"
    
    Simba wies mit dem Finger auf ein Hochhaus, das in einiger Entfernung alle anderen überragte. "Erste Bank der Hölle", stand da in leuchtenden Buchstaben. "Wir brauchen Geld", sagte er.
    
    "Und die verdammten Seelen können diesen Wink mit dem Zaunpfahl nicht sehen?"
    
    "Kuckst du auf Häuserwände, während du im Stau stehst?"
    
    "Ich hab' noch nie im Stau gestanden."
    
    2
    
    Simba
    
    In den letzten Monaten, seit ich wieder erwacht war, hatte ich jede Gelegenheit genutzt, die moderne Welt kennenzulernen. Da dies nur mit Hilfe von Leons Sinnen funktionierte, war ich allerdings ziemlich eingeschränkt. Die Universitätsstadt, die Kleinstadt, in der der größte Teil von Patrizias Familie lebte, und die Strecke dazwischen kannte ich inzwischen ziemlich gut. Insofern waren mir die Blechkisten, die die modernen Menschen "Autos" nannten, bekannt. Ich hatte auch schon erlebt, dass eines wegen einer Panne liegengeblieben war und die nachfolgenden sich daran vorbeidrücken mussten.
    
    So etwas wie auf dieser Straße war mir noch nicht begegnet.
    
    Andererseits kannte ich die Methoden der Hölle und war gespannt, welche anderen Foltermethoden mir noch begegnen würden.
    
    "Ach du Scheiße!", stöhnte Leon, als wir in die Bank kamen. Eine Halle, die weit größer war, als es für dieses Haus möglich schien, war mit verdammten Seelen angefüllt, die offensichtlich versuchten, die ...
    ... gegenüberliegende Seite des Raums zu erreichen. Dort, weit entfernt, konnte ich viele Dämonen sehen, die nebeneinander hinter einem langen Tresen saßen. Vor jedem stand eine Schlange aus unzähligen Seelen.
    
    Ab und zu hob einer der Dämonen den Kopf, sprach kurz mit der Seele vor ihm und zeigte dann auf einen seiner Kollegen. Dies führte dazu, dass die Seele sich umdrehte, an das Ende der anderen Schlange lief und sich dort wieder anstellte.
    
    Das lief natürlich nicht immer friedlich ab. Manche von ihnen reckten die Fäuste in die Luft, oder schrien auf den Dämonen ein, was allerdings umgehend zum Auftauchen von in schwarzen Uniformen gekleideten Dämonen führte, die die Seele links und rechts unter dem Arm packten und durch einen Seiteneingang abführten. Pech gehabt. Hinten anstellen.
    
    All das war begleitet von einem ständigen leisen Gemurmel derjenigen, die noch Hoffnung hegten dranzukommen.
    
    "Kommt denn hier jemals jemand dran?", fragte Leon.
    
    "Der Sinn und Zweck ist es doch", erklärte ich, "dass die Seelen leiden. Also eher nicht."
    
    Leon schüttelte den Kopf. "Und was machen wir dann hier?"
    
    "Wir laufen einfach nach vorne", meinte ich. "So unhöflich wie möglich." Damit setzte ich mich in Bewegung und drängelte mich zwischen zwei der Warteschlangen hindurch.
    
    "He!" "Du da!" "Was fällt dir ein?" und so weiter und so fort. Es machte immer noch Spaß, verdammte Seelen zu foltern.
    
    Ich achtete darauf, ab und zu jemanden auf den Fuß zu treten. Das führte leider dazu, ...
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