1. Merlins Kinder 06.2 Hexenjagd


    Datum: 26.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... im besten Hotel der Stadt?", fragte Leon.
    
    Der Dämon zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Fünfhundert vielleicht? Tausend?"
    
    "Na gut", sagte ich. "Geben Sie mir eine Million. In Goldmünzen."
    
    Der Dämon riss die Augen auf. "Wollen Sie nicht lieber eine Kreditkarte nehmen?"
    
    "Auf keinen Fall. Ich traue diesem Plastikzeug nicht über den Weg."
    
    "Nimm wenigstens Geldscheine", sagte Leon. "Gold ist verdammt schwer."
    
    "Wenn du meinst", brummte ich. Dann wandte ich mich wieder an den Dämon. "Aber wehe, jemand weigert sich, dieses Ersatzgeld zu nehmen."
    
    "Nein, nein", antwortete er zitternd. "Das wird nicht passieren. Warten Sie bitte. Ich — äh — lasse das Geld bringen." Er tippte wieder auf seiner Tastatur herum. "Äh — Ich habenoch eine Nachricht für Sie. Fürst Mammon möchte Sie sehen, sobald es Ihnen passt."
    
    Ich runzelte die Stirn. Was wollte der alte Geizkragen von mir? Aber eine Einladung eines Höllenfürsten kam einem Befehl gleich. "Wo kann ich ihn finden?"
    
    "In der Zentrale der Bank in New York. Ich kann Sie anmelden und Sie können mit dem bankeigenen Aufzug dorthin fahren."
    
    Ein in einen Nadelstreifen-Anzug gekleideter Dämon kam heran, in der Hand einen Koffer, zwei Dämonen in Security-Uniform flankierten ihn.
    
    "Sie müssen verstehen", sagte er statt einer Begrüßung, "dass wir solche Beträge normalerweise nicht in bar auszahlen."
    
    "Was kümmert mich das? Ich bin kein Banker."
    
    Er legte den Koffer auf den Tresen. "In Anbetracht der nicht-lebenden Kunden ...
    ... möchte ich Sie bitten, diesen Koffer hier nicht zu öffnen."
    
    "Wehe es fehlt auch nur eine Seele!"
    
    "Bei der Ehre dieses Hauses. Ich habe dreimal nachgezählt."
    
    Ich griff nach dem Koffer. Er war nicht so schwer wie ich befürchtet hatte. "Melden Sie uns bei Mammon an. Wie kommen wir zu ihm?"
    
    Der Dämon im Nadelstreifen-Anzug machte eine einladende Handbewegung. "Wenn Sie mir folgen würden ..."
    
    3
    
    Leon
    
    Die Aufzugtüren schlossen sich und ich wollte schon aufatmen, dass die Dämonen uns nicht in die Kabine folgten.
    
    Doch dann setzte sich der Aufzug rumpelnd und quietschend in Bewegung, als wolle er jede Sekunde abstürzen. Aber noch schlimmer als diese Geräusche war die Dudelmusik, die aus versteckten Lautsprechern dröhnte.
    
    "War ja klar", murmelte ich.
    
    "Was?", fragte Simba/Arithanias/Mulam-Kisch.
    
    Ich wies zur Decke. "Alle Klischees über Aufzüge auf einem Haufen."
    
    "Was?", wiederholte er. "Ich kann dich nicht verstehen. Die Scheißmusik übertönt alles."
    
    Ich schüttelte den Kopf. "Ist nicht wichtig", sagte ich laut. "Sag mal: Wie viele Namen hast du denn?"
    
    "Eine Menge. Das ist aber bei allen Dämonen so."
    
    "Und warum das?"
    
    "Weil wir unseren wahren Namen niemandem verraten."
    
    "Und warumdas?"
    
    "Weil man uns damit beschwören und binden kann. Ein Magier, der den wahren Namen eines Dämons kennt, kann diesen aus der Hölle beschwören und zu sich holen. Typischerweise müssen wir dann irgendetwas machen, wozu er selbst nicht in der Lage ist."
    
    "Einen ...
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