1. Merlins Kinder 06.2 Hexenjagd


    Datum: 26.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... Menschen töten?"
    
    Ich zuckte die Schultern. "Das ist noch eines der weniger schrecklichen Dinge."
    
    "Es war also ein Vertrauensbeweis, dass du mir deinen mitgeteilt hast."
    
    Wieder zuckte er die Schultern. Dann grinste er. "Ich mag dich halt, Bro."
    
    Es war an der Zeit, das Thema zu wechseln.
    
    "Wer ist Mammon?"
    
    "Der Höllenfürst der Gier. So wie Asmodai der Fürst der Lust ist, Belphegor für Trägheit und Leviathan für Zorn."
    
    "Und Satan?"
    
    "Ist der oberste Anführer der Dämonen."
    
    "Luzifer?"
    
    "Sein Stellvertreter. Zu meiner Zeit bekleidete Asmodai diesen Posten. Aber das hat sich inzwischen sicher geändert."
    
    "Das sind also keine echten Namen. Wäre ja auch dumm."
    
    "Kluges Kerlchen."
    
    Die Anzeige stand schon einige Zeit auf der 13. Ich hatte keine Ahnung, in welchen Stock wir mussten, aber das konnte dauern.
    
    "Du bist also stinkreich."
    
    Er lachte auf. "Vor einer Stunde war ich das noch nicht. Außerdem liegt das Geld schließlich hier in der Hölle."
    
    "Du kannst es nicht irgendwie auf die Erde bringen? Du sagtest etwas von Goldmünzen?"
    
    "Höllengold? Ich will auf der Erde leben und sie nicht in Chaos stürzen. Eine solche Münze allein kann einen Massenmord auslösen."
    
    "Puh!"
    
    Die Anzeige sprang auf 666 und der Aufzug hielt an. Nicht ohne ein paar herzhafte Rucke, die mich um mein Leben bangen ließen. Es dauerte einige nervenaufreibende Sekunden, bis sich die Türen öffneten. Dann traten wir hinaus.
    
    "Wow!" Wer noch nie in New York war, kann sich ...
    ... nicht vorstellen, wie beeindruckend der Blick über Manhattan ist. Das ganze Stockwerk war ein einziger Raum, ringsum bis zum Boden verglast.
    
    Die Einrichtung sah aus wie in einem Museum. Goldene Statuen, von Edelsteinen glitzernde Waffen, fein ziselierte Rüstungen. Purer Protz.
    
    Dann fiel mein Blick auf den Thron. Er war riesig! Zehn Stufen führten zu ihm hinauf und oben saß — ein Dämon.
    
    Diejenigen, die wir bisher getroffen hatten, konnten auf den ersten Blick als Menschen durchgehen. Nur die spitzen Zähne und die schiefstehenden, rötlich schimmernden Augen unterschieden sie von einem Durchschnitts-Menschen. Zumal man die Unterschiede nur sah, wenn man bewusst hinschaute. Hätte mich Simba nicht vorher darauf hingewiesen, hätte ich sie nicht erkennen können.
    
    Doch dieser hier ... Aus der Entfernung schien er riesig — drei Meter groß oder noch mehr. Rot leuchtende Augen, riesige Hörner, die aus seinem Kopf wuchsen, rote Haut, und — Flügel! Riesige Fledermausflügel mit Krallen an den Spitzen.
    
    "I-i-ist das Mammon?", flüsterte ich.
    
    "Scheint so", sagte Simba. "Obwohl —" Er schritt auf den Thron zu und mir blieb nichts anderes als ihm zu folgen.
    
    Mammon stand von seinem Thron auf — Wieso stieß er eigentlich nicht an die Decke? — und runzelte die Stirn.
    
    Wir waren noch ungefähr fünf Meter von der ersten Stufe entfernt, als sich das Bild plötzlich veränderte. Der Thron verschwand und an seiner Stelle erschien ein ganz normaler Schreibtisch mit zwei Computermonitoren. ...
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