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Das große Spiel 04: Die Strafe
Datum: 14.06.2022, Kategorien: BDSM Autor: byPhiroEpsilon
... Gemächern etwas trug, immer ihre Beine sehen können, hatte er gesagt. Vielleicht sollte sie ihn doch zurückverlangen. Für genau solche Notfälle wie gerade jetzt. Papa hatte sich inzwischen umgedreht, aber Fiona hatte immer noch das Bild vor Augen, wie er auf sie gestarrt hatte. "I-i-ich", stotterte sie. "Ich habe jetzt etwas an." Er drehte sich zu ihr, und sie sah deutlich, wie sehr er sich anstrengte, nicht auf ihre nackten Beine zu blicken. "Ich wollte eigentlich Drago sprechen —" Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass er sich inzwischen auch der in diesen Gemächern üblichen Formlosigkeit angeschlossen hatte und nicht mehr von "seiner königlichen Majestät" sprach. "— aber ich denke,wir beide sollten unbedingt miteinander reden." "Ja, Papa." Fiona setzte sich so an den Tisch, dass ihr Vater nur ihren — jetzt sittsam verhüllten — Oberkörper sehen konnte. Er blickte sie an. Er blickte die sehr leicht bekleidete kniende Gestalt von Fatima an. Er seufzte. "Aber nicht hier. Triff mich in einer Stunde im Raum Karoline. Muss ich dazu sagen, dass du angemessen bekleidet sein solltest?" "Ja, Papa." Finsterer Blick. "Upps. Ich meine: Ja, ich werde dort sein. Und nein. Ich weiß genau, wie ich außerhalb unserer Gemächer aufzutreten habe. Wärst du nicht einfach so reingeplatzt —" Er winkte ab. "Du musst dich nicht entschuldigen." Er drehte sich um und verschwand, bevor Fiona den gravierenden Fehler beging, ihm zu sagen, dass sie sich beileibe nicht hatte ...
... entschuldigen wollen. * Vor dem Raum "Karoline" — einem der versteckten Räume im Schloss, der den Namen ihrer verstorbenen Mutter trug — stand eine Wache. Vater wollte wohl ganz sicher nicht gestört werden. Der Soldat sah sie, nahm Haltung an und pochte dann heftig an die Tür. Sie öffnete sich und Fiona blickte in die Augen von Rawan, Vaters oberstem Kammerdiener. "Königin Fiona", begrüßte er sie ernst mit einer leichten Verbeugung. "Ihr werdet erwartet." Sie kannte Rawan, seit sie als kleines Mädchen auf seinem Rücken hatte reiten dürfen. "Bitte, mein Freund", sagte sie leise. "Nenn mich wieder Fiona. Wenigstens, wenn wir unter uns sind." Er setzte ein Lächeln auf. "Wenn Eure Majestät darauf bestehen?" "Das tut meine Majestät ganz gewiss." Er winkte sie durch die Tür und schloss sie von außen. Fiona schritt bis vor den Sessel, in dem ihr Vater saß, einen Weinkelch in der Hand, und fiel in einen tiefen Knicks. "Ehrenwerter Vater." Er ließ sie einige Zeit schmoren, währenddessen seine Augen zwischen ihr und der Wand hinter ihr hin und her sprangen. "Du siehst ihr sehr ähnlich", sagte er leise. "Weißt du das?" Fiona blickte sich um. Vater hatte das überlebensgroße Porträt ihrer Mutter hier aufhängen lassen, das früher im Audienzsaal neben seinem gehangen hatte. Sie fragte sich, ob er die Bilder verglich oder die nackten Körper der beiden Frauen aus seiner Erinnerung heraufbeschwor. Auf der anderen Seite konnte es gut sein, dass er Mutter nie ...