Das Geschenk
Datum: 19.06.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... peinliche Situation aufzulösen habe ich mich dazu entschlossen, mich für das Geschenk bei Juri zu bedankt und habe so getan, als würde ich es annehmen. Ich nehme mir vor, später mit Nikita zu sprechen und ihr die Situation zu erklären. Ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden. Wir müssen!
Zusammen bringen wird seine und Nikitas Sachen ins Haus. Ich zeige Juri das Gästezimmer und stelle die wenigen Habseligkeiten von Nikita in mein Schlafzimmer. Das nimmt Juri mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis und stößt mir freundschaftliche den Ellbogen in die Seite. Anschließend machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich.
Während wir Männer es uns in der Couchecke gemütlich machen und ein Glas Wein trinken, ist Nikita ausgesprochen bemüht, uns mit allem zu versorgen. Sie hilft meiner Haushälterin, die Gläser und die Knabbereien nach draußen zu bringen. Den Wein hole ich selbst aus dem Keller. Allerdings begleitet mich Nikita dabei und nimmt mir die Flasche ab, damit ich sie nicht nach oben tragen muss. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass das zu ihren Aufgaben gehört.
Wenn sie gerade nichts zu tun hat, sitzt Nikita artig neben mir, schmiegt sich an mich und himmelt mich an. Bei einer dieser Gelegenheit lege ich instinktiv den Arm um ihre Taille und ernte dafür ein ausgesprochen süßes Lächeln. Sie ist glückselig, dass ich ihr meine Aufmerksamkeit schenke. Sie ist inzwischen überzeugt, dass ich sie als Geschenk angenommen habe. Sie freut sich darüber und lässt ...
... auch keinen Zweifel aufkommen, dass dem nicht so wäre.
Als sie wenig später aufstehen muss, um meiner Haushälterin zu helfen, den Tisch für das Abendessen zu decken, haucht sie mir einen schüchternen Kuss auf die Wange und blickt mir dabei tief in die Augen. Sie sieht glücklich aus.
"Was gefällt dir nicht an Nikita?", fängt Juri schon wieder an. Er hat wohl nur auf einen Moment gewartet, in dem wir ungestört reden können und sie es nicht mitbekommt.
"Das ist doch nicht das Problem. Sie ist ein wirklich hübsches Mädchen. Ich könnte mir keine hübschere, junge Frau vorstellen. Aber bei uns wäre es unvorstellbar, eine Frau zu verschenken", unternehme ich einen neuerlichen Erklärungsversuch.
"Aber ich habe sie gekauft", antwortet Juri lapidar.
"Von wem?", will ich wissen.
"Von ihrem Vater", gibt er bereitwillig Auskunft.
"Der hat sie einfach verkauft?", bin diesmal ich überrascht.
"Natürlich, das macht fast jeder Vater, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Mädchen sind für die Familie ein großer Kostenfaktor. Deshalb werden - wenn es irgendwie geht - vor allem die ältesten Töchter verkauft, um die Familienkasse aufzubessern. Das machen die Völker in Sibirien schon seit unzähligen Generationen. Das hat außerdem einen großen Vorteil, denn auf diese Weise vermischen sich die Stämme untereinander. Damit gibt es weniger Inzucht und die Verständigung zwischen den Völkern wird dadurch auch verbessert", erklärt er mir.
"Das wusste ich nicht. Aber das ist doch ...