1. Sex ist die beste Therapie


    Datum: 02.08.2022, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byswriter

    Copyright by swriter Jan 2017
    
    Als ich von der schlimmen Nachricht hörte, war ich fassungslos. Wie oft es wohl geschieht, dass ein Arzt aus dem Krankenhaus anruft, um mitzuteilen, der eigene Bruder sei aufgenommen worden, weil er sich das Leben nehmen wollte? Ich hatte das zunächst für einen Scherz gehalten. Zu kurios erschien es mir, zu glauben, dass es sich um meinen Bruder handeln sollte, der so dumm war, seinem Leben mit Schlaftabletten ein Ende setzen zu wollen. Natürlich wusste ich, dass Sven an der Grenze zur Depression wandelte und sicher nicht mit beiden Beinen fest im Leben stand. Mein Bruder war schon immer sensibel und empfindsam für Ereignisse gewesen, die andere kaum aus der Bahn werfen konnten. Wenn jemand den Gegenwind besonders spürte, dann war es mein kleiner Bruder.
    
    Er war ein Nachzügler und kam auf die Welt, als ich zwölf war. Unsere Eltern hatten stets behauptet, Sven sei ein Wunschkind gewesen, doch ich bin mir sicher, dass hier eher ein Unfall zugrunde lag. Hatte Sven deshalb das Gefühl gehabt, nicht gewollt oder geliebt zu sein? Hatte er auch aus diesem Grund versucht, seinem Leben ein Ende zu setzen? Nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, wurde mir klar, dass ich mich um Sven kümmern musste. Wir hatten in den letzten Jahren nur selten Kontakt zueinander gepflegt und waren uns hin und wieder zu den üblichen Familienfeiern begegnet. Zuletzt hatte auch das nicht mehr stattgefunden. Dem Grunde nach wusste ich so gut wie nichts über sein ...
    ... Privatleben, seine Sorgen und Nöte. Sven lebte alleine und hatte, soweit ich annahm, schon seit etlichen Jahren keine Beziehung mehr geführt. Früher war er eine Zeit mit einer Frau zusammen gewesen, doch das war schon eine Weile her. Mit seinen 26 Jahren hatte er offenbar niemanden, dem er sich hätte anvertrauen können. Daher die Verzweiflungstat? War sein Selbstmordversuch ein Hilferuf oder hatte er beabsichtigt, seinem Leben ein Ende zu setzen?
    
    Ich machte mir Vorwürfe. Ich hätte mich mehr um Sven kümmern müssen, ihm beistehen, ihm nahe sein sollen. Und dass, obwohl ich selber genug Probleme hatte. Meine Scheidung lag hinter mir und ich hasste meinen Ex. Beruflich lief es auch nicht optimal. Ich stand kurz davor, meinen Job zu verlieren. Die Kündigung lag wahrscheinlich schon im Postausgangsfach der Firma. Keine guten Aussichten also, und ausgerechnet in dieser Situation sollte ich diejenige sein, die sich um ihren kleinen Bruder kümmerte. Unser Vater war vor drei Jahren gestorben. Mama lebte wegen einer Nervenkrankheit im Heim und vegetierte vor sich hin. Vielleicht haben die Umstände um unsere Eltern auch dazu geführt, dass Sven mit seinem Leben nicht mehr klarzukommen dachte. Ich schnappte mir meine Schlüssel und verließ die Wohnung. Bis zum Krankenhaus war es eine Strecke von knapp dreißig Minuten, und als ich ankam, fragte ich mich am Empfang durch und stand kurz darauf im Zimmer meines Bruders. Er hatte ein Einzelzimmer, was mich wunderte, und blickte mich schuldbewusst ...
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